Meine Erlebnisse mit den Jungs- und Mädels in Grün sind eigentlich recht schnell erzählt.
Zumindest in meiner Vorstellung von Kurzform
Die Schlimmsten, ich bin ja auch ein paar Tage älter als die meisten hier, war sicher zu Zeiten von Baader-Meinhoff für mich. Komplette Straßensperren zu jeder möglichen Uhrzeit, mit einer größeren Menge an Beamte mit MP`s im Anschlag, waren damals eher die Regel als die Ausnahme... damals - wie gesagt.
Dazu sagen sollte ich natürlich, das ich in unmittelbarer Umgebung von Stammheim (DER Knast schlechthin) zu Hause bin. So gesehen war es damals zwar durchaus verständlich, aber trotzdem war mir anfangs doch arg mulmig dabei, als unbewaffnete Zielscheibe dienen zu dürfen. Nachdem zu jener Zeit sogar einige Unschuldige (Beamte UND Zivilisten) bei solch Kontrollen auch erschossen wurden, war mir aber nicht gerade weniger bange dabei, mein Auto umringt von ein paar (scheinbar) wildgewordenen Cowboys in grün zu sehen.
Nun ja... die Zeiten sind Gott-sei-es-gedankt (wohl) vorbei... oder ?! (siehe unten zum Thema: BAB)
2ter Fall:
Andererseits - ein paar Jahre später - als wir (BMW3 + mein damaliger Ralley-Kadett) uns einmal mitten in der Nacht (leicht angeheitert) ein Rennen über eine Bundestraße geliefert hatten und später ein Streifenwagen in der nächsten Stadt (die vorschriftsmäßig wegen der Blitz-Ampeln befahren wurde!) den Verlierer (leider nur mich) gestellt hatte (wo kam denn der auf einmal mit Sirene und Blaulicht her...), gabs ausser dem üblichen Abfrageablauf: Alkohol, Papiere etc. letztendlich nur ein Verwarngeld über 20 DM, weil einer der Nebelscheinwerfer (hinter einer Schutz-Abdeckung) nicht funktionierte. Leider hatte ich dies nicht bemerkt, das ich wohl schon seit Wochen mit abgedeckt eingeschalteten Nebelleuchten rumfuhr
3ter Fall:
Ende der 80er-Jahre in einer lauen Sommer-Nacht (ca. 1.30 Uhr) von einer Zivilstreife im Industriegebiet (dito. leicht angesäuselt) von einem schwarzen Golf zuerst von hinten massivst bedrängt und im Vorbeifahren die Kelle zum rechts-ranfahren bekommen. Prozedere wie gehabt: Alkohol, Papiere, Verbandskasten, Anti-AIDS-Handschuhe(!) etc. .... Aufenthalt dabei ca. 45 Minuten.
Fazit: Wären die 2 Jungs nicht auf meine bereits einen Monat überzogene ASU (kurz vor Ende der ganzen Farce) aufmerksam geworden, hätte ich den Jungs eine Dienstaufsichtsbeschwerde an den Hals gehängt, die sich sicher gewaschen hätte.
Obwohl... die hätten mich dann womöglich doch noch in die Tüte blasen lassen... na ja, war wohl besser so.
4ter Fall:
Vor ein paar Jahren (2000?) wurde die Zufahrt(!) zur nahegelegenen BAB Nachts (ca. 0.30 Uhr) kurzfristig mit einem massiven Aufgebot von mehreren Manschaftstransport- und Streifenwagen komplett verriegelt. Leider war diese Aktion im Vorfeld nicht als solches zu erkennen, da die Falle erst nach der uneinsichtigen Zufahrt zuschlug.
Tja, was soll ich sagen. Der leicht angesäuselte Blick ging wieder einmal direkt in den Lauf einer von Heckler & Kochs wundersame Erzeugnisse (=MP5) mit dem üblichen Prozedere: Alkohol etc. und endete - da es nicht mein KFZ war und ich dummerweise den KFZ-Schein vergessen hatte - mit einer 30 DM-Verwarnung, welche ich nach der zweiten Mahnung dann schließlich auch bezahlt hatte.
...und sicher noch ein paar Kontrollen (u.a. mit dem Motorrad - ganz besonders amüsant *lol*) mehr in dieser Art.
Persönliche Bekannte in Grün:
Anfang der 90er: Ein (wegen Möppie) recht guter Bekannter von mir, ebenfalls Mitglied im damaligen Motorrad e.V., war bei der Polizei-Motorradstaffel, und hat noch während meiner Zeit in dem Möppie-Verein seinen Dienst quittiert. Genauere Gründe - ausser notorischen Finanz-Not wegen zu geringer Gage dort, Sicherheitsausstattung selbst finanzieren und massig unbezahlten Überstunden, sind mir jedoch nicht bekannt.
In seinem Verhalten ist mir jedoch nie etwas negatives aufgefallen - ganz im Gegenteil. Warum auch. Ein ganz "normaler" Motorrad-Fahrer / Zeitgenosse wie jeder andere, nur eben mit (s)einer (ursprünglich) nicht ganz glücklichen Berufswahl.
Persönliche Bekannte Teil 2:
Aus dem weitläufigeren Bekanntenkreis ein "normaler" Streifenpolizist, der charakterlich sicher ebenfalls für mich als "normal", wenn nicht sogar als äusserst humorvoll in Erinnerung ist. Warum ? Nun, er spielt(e) u.a. im örtlichen Handballverein und ebenso in einer ortsansässigen Laienspieltruppe(!) eigentlich immer den humorvollsten Part.
Ich hätte mir bei der einen oder anderen Vorstellung fast in die Hosen gemacht vor lachen... Bier treibt halt gerne
Mein Fazit zu den Jungs und Mädels in Grün: Sicher gibt auch bei denen Leute die den Größenwahn haben / bekommen. Nuur, gibt es für mich wesentlich mehr größenwahnsinnige Zeitgenossen auf unseren Ämtern, als solche auf der Straße - zumindest für mich.
Wie ich in den Wald hineinschreie, so schallt es auch heraus... meistens zumindest.
Auf gut deutsch: ICH verhalte mich bei einer Kontrolle immer absolut korrekt. D.h. ich folge genau den Anweisungen an jeglichem Ort, Uhrzeit, Jahreszeit etc. -> wer hat schon immer ein reines Gewissen (dabei) ?
Die anschließende Dienstaufsichtsbeschwerde, wenns nichts zu beanstanden gab, fällt dann sicher umso heftiger aus.
Und... keine Bange, ich weiß aus zig Gesprächen mit den 2 Bekannten soviel, das so eine Beschwerde IMMER ankommt, selbst wenn diese scheinbar kurzfristig (noch) nichts bewirkt hat.
Nach Aussen wird sicher keine Dienststelle das Ergebnis herausgeben. Doch intern könnte es zukünftig durchaus interessant für den einen oder anderen werden... Jäger und Sammler halt
Ach so... ein guter Anwalt, oder zumindest eine "bezahlter" Rechtsschutz kann dabei sicher nicht schaden - logo
