Okay, also ich hab jetzt mal bei Stage 1 losgelegt. Kurzer Erfahrungsbericht (warum für Einsteiger ABSOLUT ungeeignet!)
1. manuelle Partitionierung mit FDISK
2. US Tastaturlayout
3. Kompilierzeit des Bootstrap von 4 Stunden auf meinem 800er Athlon (dann ist man auf Stage 2)
4. Nochmal was kompilieren (ca. 3 Stunden und man ist "schon" auf Stage 3)
5. Kernel selbst konfigurieren und kompilieren (da bin ich grad dabei, bin mal auf morgen früh gespannt, wenn ich von der Arbeit heimkomme, ob der Kernel ohne Probs funzt

)
6. manuelle konfiguration der Runlevels.
7. manuelle Installation und Konfiguration des Bootloaders. (v.a. Grub kann einen auf den ersten Blick in den Wahnsinn treiben. Lilo is da etwas einsteigerfreundlicher, ich werde wohl entgegen der Ratschläge von Schubi wieder auf lilo setzen)
Soweit bin ich bis jetzt eigentlich ganz zufrieden mit dem Fortschritt, was sich natürlich mit dem Kernel schnell ändern kann, hehe
Ein RIESENVORTEIL der Prozedur: sämtliche Programme, Kernel etc. sind optimal auf das eigene System angepasst (hier sei angemerkt, dass man schon fast genötigt wird, die make.conf des GCC selbst anzupassen und zu optimieren)! Man bekommt nicht irgendwas vorkompiliertes vorgesetzt, was das System ausbremst.
Auch später werden alle Programme mittels Portage direkt aus dem Netz im Sourcecode gesaugt, kompiliert und installiert. Das ist zeitaufwendig (KDE + X brauchen so schätzungsweise mal nen guten Tag, bis sie kompiliert ist), aber man hat wie gesagt ein System komplett ohne Schnick Schnack! Wirklich nur das, was man auch braucht. Portage kümmert sich auch selbständig darum, dass alle Abhängigkeiten erfüllt werden und zieht bei Bedarf benötigte Libraries oder Programme aus dem Netz nach und installiert diese! Durch Portage hat man auch nicht das Problem wie bei anderen Distris (Wo bekomm ich jetzt das passende RPM her...), obwohl apt-get schon eine starke Erleichterung ist, und es wird sowohl durch gentoo.org als auch durch normale User gepflegt! Somit sollte gewährleistet sein, dass so ziemlich alle Programme, die es unter Linux gibt irgendwann verfügbar sind. Wenn nicht, kann man es ja immernoch selber kompilieren...
Mein Fazit: Bis jetzt wohl so ziemlich das flexibelste Linux, welches auch ein Linuxuser ohne extreme Kenntnisse installieren kann. Allerdings sollte man schon gut ein halbes Jahr Erfahrungen mit einer einsteigerfreundlichen Distri wie Suse oder RedHat gesammelt haben (nicht nur unter KDE/GNOME, sondern auch auf der Konsole! Man sollte auch schon mal diverse Programme aus den Sorucen kompiliert haben) und ausserdem, auf Grund der Tatsache, dass man den Kernel selbst konfigurieren muss, einiges über Hardware, Netzwerke und Dateisysteme wissen! Jedem Anfänger kann ich nur schwer von gentoo abraten... Auch sollte einem bekannt sein, was ein Bootsektor oder eine Partitionstabelle sind und davon auch ein bisserl Ahnung haben.
Wenn ich das irgendwie zum laufen bekomme, dann werd ich natürlich weitere Berichte erstatten
Nochmal mein eindringlicher Rat an Linux Einsteiger: Setzt auf RedHat oder Suse oder Mandrake (oder was es halt noch an Einsteiger Distris gibt)...