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WolfVox (GER)
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Beitrag von WolfVox (GER) »

jedoch spielt hier nicht die Europäische Gemeinschaft eine Rolle sondern der in meiner Frage angebrachte Sozialismus. (und die art wie er das land zusammenhielt)
Also, ich weis ja nicht woher du deine politischen Quellen beziehst, aber der ethnische Konflikt im Vielvölkerstaat auf dem Balkan brodelte bereits zu Zeiten, als an so etwas wie Sozialismus dort weder jemand dachte, noch das es diesen überhaupt gab.
Innerhalb der dort lebenden unterschiedlichen Volksgruppen, rumorte es schon lange vor der KuK-Monarchie (Österreich-Ungarn) und dies geht sogar noch wesentlich weiter zurück.

Siehe hier, eine(!) Version der Geschichte des Balkans:
Einführung Jugoslawien (Südslawien) ist über lange Jahrhunderte hinweg ein Grenzland. Bereits in der Spätantike verläuft hier an der Drina die wichtige Grenze zwischen dem west- und oströmischen Reich, zwischen dem römisch-katholischen und dem orthodoxen Christentum. Die Drina bildet in der Osmanenzeit auch die Scheidelinie zwischen dem Christentum und dem Islam.
Ursprung Seit etwa 1000 v. Chr. war die Region von den Illyrern besiedelt, die um etwa 700 v. Chr. zunächst unter griechischem, später unter römischem Einfluss standen 300 Jahre v. Chr. begannen die Römer ausgehend von der Küste die Gegend zu unterwerfen und gründeten die Provinzen Dalmatia (Dalmatien) und Moesia superior (Mösien). das
300-700 In dieser Zeit fanden Wanderungen der slawischen Völker (u. a. Serben, Kroaten, Slowenen, Bulgarien und Makedonien) auf die Balkanhalbinsel statt. Im Rahmen der Teilung des römischen Reichs fiel das Gebiet 395 an Byzanz. Ab dem 7. Jh. ließen sich südslawische Serben nieder.
700-1200 Interne und externe Auseinandersetzungen führten dazu, dass sich die slawischen Stämme nicht einigen konnten. Nur in Kroatien (unter Tomislaw) bildete sich 925 ein unabhängiges Königreich, das seinen Machtbereich auch auf Slowenien ausdehnte, bis es 1091 mit Ungarn vereinigt wurde. Das jugoslawische Gebiet stand fast ununterbrochen entweder unter byzantinischer oder unter bulgarischer Herrschaft. Ragusa (Dubrovnik) fiel unter venezianische Herrschaft. Stephan Nemanja erreicht um 1180 das erste unabhängige serbische Königreich Serbien (Raszien); sein Sohn erhielt 1217 von Papst Honorius III. die Königskrone.
1220-1355 1282 fiel das Kernland Sloweniens, die Krain, an die Habsburger und blieb bis 1918 zu einem erheblichen Teil österreichisch.

Unter Stephan Dusan (Regierungszeit 1331-1355) eroberte das Reich einen Großteil des heutigen Serbien und Montenegro, Makedonien, Thessalien, Albanien und Epirus. Skopje - heute Hauptstadt Makedoniens - war in dieser Zeit der größten Ausdehnung des serbischen Reichs Hauptstadt. Dusan ließ sich 1346 zum Zaren der Serben, Albaner, Griechen und Bulgaren krönen. Nach dem Tod Dusans verfiel das große Reich rasch.
1355-1800 Die Osmanen drangen in dieser Zeit tief nach Zentraleuropa vor. 1389 wurden die Serben von den Osmanen im Kosovo auf dem Amselfeld (Kosovo-Polje) vernichtend geschlagen. Schließlich nahmen die Türken 1459 Smederevo südlich von Belgrad ein und Serbien fiel unter türkische Herrschaft. 1463 eroberten die Türken Bosnien; 1482 schließlich die Herzegowina. Die Türken besetzen Bosnien, die Habsburger behielten Nordkroatien und Slowenien, die Venezianer Dalmatien. Herzegowina, Montenegro und Ragusa behielten ihre Unabhängigkeit.

Der Widerstand gegen die Türken fand ihren Ausdruck in den serbischen Bergstämmen Montenegros, der serbisch- orthodoxen Kirche und den Haiduken (Räuberkriegstum).

Durch den Frieden von Karlowitz (1699) und Passarowitz (1718) wurde die Save-Donau-Linie zur grenze zwischen den Serben unter österreichisch-ungarischer und osmanischer Herrschaft.
ab 1800 Im 19. Jahrhundert vertieften sich die heftigen Gegensätze zwischen den christlich-orthodoxen Serben, der muslimischen Mehrheit in Bosnien und den christlich-orthodoxen und muslimischen Makedoniern. Dazu kamen noch die österreichisch-ungarischen Kroaten, die katholischen Slowenen und die nicht-südslawischen Völker (Albaner, Ungarn, Türken, Italiener). Die Großmächte Österreich und Russland drängten die Osmanen aus Südosteuropa.

Es begann der serbische Freiheitskampf gegen die Janitscharen von Belgrad unter der Führung des Viehhändlers George Petroviç, genannt Karadjordje (Karadordejvic). Die durch den Frieden von Bukarest 1812 gewonnene Autonomie nahm der osmanische Sultan 1815 wieder zurück.

Eine neue Erhebung unter Milo Obrenoviç führte 1815 innerhalb weniger Monate erneut zur Autonomie. Fast ganz Serbien wurde von der türkischen Herrschaft befreit. Obrenoviç wurde 1817 als Erbprinz anerkannt, und Serbien erhielt begrenzte Autonomie unter der Oberhoheit des Sultans. Durch den Vertrag von Adrianopel nach dem Russisch-Türkischen Krieg (1828-1829) erhielt Serbien größere Autonomie, und die Anzahl türkischer Garnisonen wurde verringert.
1817-1877 Obrenoviç war 1817 an der Ermordung Karadjordjes beteiligt. Dies führte zu einer erbitterten Rivalität zwischen den beiden Dynastien. Milos Obrenoviç, ein autoritärer Herrscher, wurde 1839 gezwungen abzudanken. Nach kurzer Regierungszeit der Söhne Milan und Michael wurde 1842 Karadjordjes Sohn Alexander durch die Skupschtina zum Fürsten gewählt. Unter ihm entwarf Garasanin 1844 das großserbische Programm, die Vereinigung aller Südslawen innerhalb der Donaumonarchie nuter serbischer Führung. 1858 wurde Alexander Karadjordje durch die Skupschtina abgesetzt und die Obrenoviç-Dynastie mit Milos Obrenoviç kam wieder an die Macht. Michael Obrenoviç, Sohn des Milos, erreichte 1867 den vollständigen Rückzug der Türken aus Serbien (Räumung der Festungen). Er stützte sich auf groß-serbische Omladina-BEwegung zur Vereinigung aller Südslawen in Kroatien. 1868 wurde er durch Anhänger der Karadordejvic ermordet, sein Neffe Milan I Obrenoviç wurde sein Nachfolger.
1878-1903 Auf dem Berliner Kongreß (1878), der zur Vermittlung zwischen den Großmächten einberufen wurde, sollte der Balkan neu gestaltet werden: Rumänien, Serbien und Montenegro wurden selbständig, Makedonien der Türkei zugesprochen und Bosnien und die Herzegowina der Verwaltung Österreichs unterstellt.

Während des Russisch-Türkischen Krieges von 1877 bis 1878 verbündeten sich Serbien und Russland innerhalb der panslawischen Bewegung, um die Türken auf dem Balkan zu besiegen. 1878 wurde auf dem Berliner Kongress die volle Unabhängigkeit Serbiens anerkannt und eine Gebietserweiternug nach Süden um die Gebiete Pirot, Nis und Vranje durchgeführt. Bosnien, die Herzegowina und Novi Pazar wurden nicht von Serbien gewonnen.

Mit österreichischer Hilfe proklamiert Milan 1882 das Königreich Serbien und ernannte sich selbst zum König. Er erklärte nach der Vereinigung Bulgariens mit Ostrumelien 1885 Bulgarien den Krieg. Die Serben wurden vernichtend geschlagen, eine Intervention Österreichs im Frieden von Bukarest (1886) verhinderte Gebietsverluste. Milan dankte zugunsten seines Sohnes Alexander ab.
1903-1912 Alexander I. Obrenoviç wurde infolge seiner autoritären und korrupten Herrschaft 1903 durch eine Offiziersverschwörnug ermordet. Die Nationalversammlung wählte Peter Karadjordjeviç (Peter I., 1903-1918) zum König. Nikola Paiç übernahm als Ministerpräsident die Führung der Außenpolitik und kehrte zu einer großserbischen, gegen Österreich-Ungarn gerichteten Politik zurück.

Die serbisch-österreichischen Beziehungen verschlechterten sich erheblich während des so genannten Schweinekrieges von 1905 bis 1907, einer Auseinandersetzung, die auf einer von Wien verhängten Viehimportsperre (über 80 % der Ausfuhr Serbiens) beruhte.

Der Konflikt spitzte sich nach 1908 weiter zu, nachdem Österreich Bosnien und Herzegowina annektiert hatte. Der Verfall des Osmanischen Reichs und die jungen Staaten mit nationalen Zielen, die unterschiedlichen Volksgruppen, den Balkan durchlaufende Volks- und Religionsgrenzen und andauernde Minderheitenprobleme führen zu ständigen Unruhen in dem Gebiet. Die Großmächte sind direkt (Österreich-Ungarn, Italien und Russland) oder indirekt (Deutschland, Frankreich, Großbritannien) in diese Konflikte verwickelt.
1912-1913 1912 und 1913 nahm Serbien aktiv an den Balkankriegen teil, einer militärischen Auseinandersetzung zwischen den christlichen Balkanstaaten und dem Osmanischen Reich. Der erste Balkankrieg war motiviert durch das Ziel, das türkische Makedonien aufzuteilen. Nach dem die Türkei 1913 eine Niederlage erlit, vermittelten die Großmächte - die Türkei musste alle ihre europäischen Besitzungen bis auf einen Gebietsstreifen um Konstantinopel (Linie Enos-Midia) aufgeben. Albanien wurde erstmals zu einem unabhängigen Fürstentum erklärt. Dadurch wurde die Strategie Serbiens, einen eigenen Adriahafen zu erlangen, durchkreuzt.

Der Streit um die Aufteilung Makedoniens zwischen Serbien und Bulgarien führte zu dem zweiten Balkankrieg. Bulgarien, das die Hauptlast des Krieges getragen hatte, wurde nach einem Angriff auf Serbien aus Mekdonien vertrieben. Nachdem Rumnien mit Ansprüchen auf die Süddobrudscha in den Krieg eingriff, trat Bulgarien im Frieden von Bukarest (1913) den Großteil der vorherigen Gewinne, nämlich das nördliche Makedonien an Serbien, die Süddobrudscha mit Silistra an Rumänien und die ägäische Küste an Griechenland ab. Serbien erhielt neben Makedonien auch die Bezirke Sanjak Novi Pazar und Kosovo-Mitohijan.

Der Friede von Bukarest brachte jedoch keine Entspannung der Lage, da den Serben weiter der Zugang zur Adria verwehrt wurde.
1914-1918 Die Situation war am 28.Juni 1914 bereits äußerst angespannt, als der österreichische Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand, und seine Frau von dem serbischen Nationalisten Gavrilo Princip in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) ermordet wurden. Österreich erklärte Serbien daraufhin den Krieg, marschierte im August in das Land ein und löste so den 1.Weltkrieg aus. 1914 wird Serbien in der deutschen Öffentlichkeit als Drahtzieher für den Mord am österreichischen Thronfolger angesehen. "Serbien muß sterbien" ist in den ersten Kriegswochen in Österreich wie in Deutschland eine gängige Straßenparole. Die Serben konnten die Angreifer bis Oktober 1915 abwehren, bis Bulgarien ebenfalls in Serbien einmarschierte. Im Dezember war das Land von den Mittelmächten besetzt.

Das 1915 in London gegründete Jugoslawische Komitee und die serbische Regierung unter dem Minsterpräsidenten Nikola Paiç erließen 1917 die Deklaration von Korfu, ein Fortsetzung des 1844 von Garasanin entworfenen großserbischen Programms.
1918-1941 In Agram (Zagreb) proklamierte im November 1918 ein Nationalrat den Zusammenschluss der Volksgruppen mit dem Königriech Serbien und Montenegro. Am 1. Dezember 1918 verkündete Prinzregent Alexander aus der Dynastie der Karadjordjes das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Kraljevaina SHS). Diverse internationalen Verträgen (Saint-Germain, Trianon, Neuilly, Rapallo) gewann das neue Königreich Gebiete hinzu, verlor zugleich Fiume an Italien. Alexander Karadjordjes wurde 1921 König.

Der neue Staat stand von Anbeginn an unter starker innenpolitischer Belastung, die durch die unteschiedlichen Volksgruppen und gesellschaftlichen Strukturen hervorgerufen waren, besonders bei den Serben und Kroaten. Die Serber waren größtenteils orthodox und von balkanischer Kultur, die Kroaten römisch-katholisch und westlicher Kultur. Das Reich hatte rd. 13 Mio. Einwohner, darunter auch nichtslawische Minderheiten (im Norden deutsche Volksgruppen, eine ungarische Volksgrppe und im Süden albanische und türkische Minderheiten). Die Slowenen und Kroaten wollten sich nicht den zentralistischen Absichten der Serben, die die größte ethnische Gruppe stellten, anschließen. Besonders kompliziert war die Lage in Bosnien und Herzegowina. Dort gab es zwei ethnische Gruppen: Serben und Kroaten, ferner die religöse Gruppe der Muslime, die über die Hälfte der Bevölkerung ausmachten. 1921 setzten die Serben ihren Führungsanspruch durch, da ie zentralistisch geprägte Vidovdan-Verfassung erlassen wurde.

Diese Zersplitterung verhinderte eine stabile Regierung mit der Folge häufiger Wechsel bei der Regierung, politischen Attentate oder etwa Verweigerung von Parteien an der Mitarbeit im Parlament. Im Januar 1929 errichtete der 1934 ermordete König Alexander die Königsdiktatur. Das Land wird Jugoslawien (Südslawen) genannt. Alle Parteien wurden aufgelöst, 1931 eine neue Verfassung erlassen. Nach seinem Tod übte Prinz Paul für den minderjährigen Thronfolger Peter die Regentschaft aus. Zu Beginn des 2. Weltkriegs blieb Jugoslawien neutral. Die Konflikte spitzten in der Bevölkerung spitzten sich immer weiter zu, Ende der 30er Jahre kam es immer häufiger zu Scharmützel und Anfeindungen zwischen einzelnen Volksgruppen.
1941-1947 1941 griffen deutsche und italienische Truppen Jugoslawien und besetzten es. Sie errichteten einen selbständigen faschistischen Staat "Unabhängiges Kroatien" (Ustatscha), zu dessen Gebiet auch Bosnien und Herzegowina gehörte. 1941 bildeten sich verschiedene Partisanengruppen, die aber nicht nur die deutschen und italienischen Besetzer bekämpften, sondern auch sich auch untereinander bekämpften: die Ustatscha-Bewegung, die königstreuen Cetnici, die Gruppe um Oberst Mihailovic und die kommunistische Volksbefreiungsarmee unter Josip Broz (Marschall Tito). Die Ustascha betrieb während des 2 Weltkrieges eine brutale Politik der "ethnischen Säuberung", auf die Tito mit ähnlichen Mitteln reagierte.

1943 gewannen die Kommunisten unter Tito die Oberhand im Land. Tito bildete 1943 eine provisorische Regierung mit der Volksfront (KPJ, ab 1952 Bund der Kommunisten Jugoslawiens). Der Friedensvertrag von Paris führte dann zur Herstellung des Staates in den Grenzen von 1941, erweitert um die bislang italienischen Gebiete Istrien und Dalmatien.

Mit einer Bodenreform (Aug. 1945), der neuen Verfassung (1946), Ausrufung der Republik (Nov. 1945), Verstaatlichung der Wirschaft (1947) und Ausschaltung aller innenpolitschen Gegner erhilet Jugoslawien eine kommunistische Gesellschaftsstruktur. Die Föderative Volksrepublik Jugoslawien wurde 1945 Gründungsmitglied der UNO. Föderativ war das Land, weil aus den Sozialistischen Republiken Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Makedonien, Montenegro, Serbien und Slowenien besteht.
1947-1990 Tito weigerte sich, den Machtanspruch Stalins und die alleinige Führungsrolle der sowjetischen Kommunistischen Partei anzuerkennen. Dieser Konflikt führt zum Bruch mit dem restliche Ostblock. Die Kominform schloss Jugoslawien 1948 aus. Die UdSSR kündigte zugleich den Freunschafts- und Beistandspakt von 1945. Aufgrund der Wirtschaftsblockade durch den Ostblock suchte Jugoslawien westliche Hilfe und schloss 1954 mit der Türkei und Griecheland den Balkanpakt. Das Land wurde auf der Basis einer weitgehenden Selbstverwaltung verwaltet. Die nationalen Spannungen wurden durch föderative Struktur des Staates gebändigt. Um die starke Republik Jugoslawien nicht die Überhand gewinnen zu lassen, wurden 1974 auf deren Gebiet die autonomen Provinzen Kosovo mit Pristina als Hauptstadt und Wojwodoina mit Novi Sad als Hauptstadt gegründet.

Tito selber wurde zum Staatspräsident auf Lebenszeit bestimmt. Nach seinem Tod sollte sollte der Vorsitz im Präsidium jährlich nach einer festgelegten Reihenfolge unter den Bundesrepubliken wechseln. Dies sollte politische Stabilität in dem Vielvölkerstaat für die Zeit nach Titos Tod sichern.

Nach Titos Tod übernahm das Präsidium der Republik (8 Mitglieder aus je einem Vertreter der sechs Teilrepubliken und der zwei autonomen Provinzen) die Regierung. Mit dem Zerfall des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens gelang es nicht mehr, das gesamte Staatsgefüge auf neue Grundlagen zu stellen. 1980 kam es zu Unruhen, begehrten im Kosovo rd. 2 Mio. Albaner die Unabhängigkeit von Serbien. In dieser Zeit wurde der spätere serbische und jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic immer mächtiger. 1984 machte ihn sein Ziehvater Ivan Stambolic (Vorsitzender der serbischen Sozialischen Partei) zum Leiter der Belgrader Regionalgruppe. Seit 1987 war er Präsident von Serbien. Die Unruhen in Albanien dauerten in dieser Zeit an und Milosevic fordert 1989, die Autonomie des Kosovo und der Wojwodina wieder aufzuheben. Als Stambolic sich dem widersetzt, stürzt Milosevic den Vorsitzenden und wird 1990 selber zum Vorsitzenden der Sozialistischen Partei Serbiens und zugleich zum mächtigsten Mann in Jugoslawien. Stambolic verschwand im September 2000 spurlos.


1990 1990 kam es zur Aufhebung der Autonomie von Kosovo und Wojwodina. Die Kommunistische Partei Jugoslawien verzichtete auf ihre Vormachtstellung in Jugoslawien. Milosevic schlägt in dieser Zeit offen einen großserbischen, nationalistischen Kurs ein, der die Unabhängigkeitbestrebungen Sloweniens und Kroatiens noch weiter förderte. Serbien versuchte durch militärischen Druck den Bestand der Föderation zu retten. Ziel war es, die dominierende Position Serbiens zu wahren und die serbischen Minderheiten in den anderen Republiken zu schützen.
1991 Nach der Erklärung der Souveränität Sloweniens und Kroatiens stürtzt die ganze Region Mitte 1991 in einen Bürgerkrieg, in dem Serbien (über die serbisch dominierte föderative jugoslawische Volksarmee) kroatische und bosnische Serben unterstützte, die die Schaffung eines Großserbien anstrebten. Die jugoslawische Bundesarmee rückte Ende Juni 1991 in die abtrünnigen Gebiete vor, um sie im Staatenbund zu halten. Sie zog um die slowenische Hauptstadt einen Belagerungsring und nahm die Grenzstationen unter ihre Kontrolle. Kurz darauf beschloss die jugoslawische Regierung nach Intervention der Europäischen Gemeinschaft und einer vorübergehenden Kpompromisslösung die Soldaten innerhalb 3 Monaten aus Slowenien abzuziehen. In Kroatien wurde keine so schnelle Lösung gefunden. Am 26. August 1991 griff die jugoslawische Bundesarmee die kroatische (ostslawonische) Stadt Vukovar an mit Panzern an, am 07. Oktober wurde die kroatische Hauptstadt Zagreb von der jugoslawischen Luftwaffe bombardiert. Nach zahlreichen gescheiterten Waffenruhen und der Verhängung begrenzter Sanktionen über Serbien durch die Europäische Gemeinschaft wurde schließlich am 23. November ein Waffenstillstand zwischen Serbien und Kroatien unterzeichnet.
1992-1999 Ende 1991/Anfang 1992 erkannten die Staaten der EG Slowenien und Kroatien als souveräne Republiken an. Ende April 1992 kam es zur endgültigen Abspaltung. Im Frühjahr 1992 begannen in Bosnien-Herzegowina Kämpfe: Die Bosnier verlangten nach einer Volksabstimmung auch die Unabhängigkeit. In Bosnien-Herzegowina leben Kroaten, Serben und (moslemische) Bosnier. Jede dieser 3 Volksgruppen wollte die Herrschaft über Bosnien und Herzegowina erlangen. Es begann ein weiterer, langer Bürgerkrieg, in dem alle Volksgruppen sich gegenseitig verdrängten. Jugoslawien unterstützte die serbische Bevölkerung in Bosnien massiv mit finanziellen und militärischen Mitteln.

Die ehemalige jugoslawische Republik Makedonien war faktisch unabhängig, musste aber noch ein weiteres Jahr auf die offizielle Anerkennung warten, da das Problem der Namensgebung der neuen Republik noch nicht gelöst war.

Serbien und Montenegro, die beiden einzigen im ehemaligen Jugoslawien verbliebenen Republiken, kündigten am 27. April 1992 die Gründung der Föderativen Republik Jugoslawien an, die als Nachfolgestaat der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien deklariert wurde. Nach der Verfassung war Jugoslawien eine pluralistische, parlamentarischen Demokratie mit freier Marktwirtschaft, Freiheit des öffentlichen Wirkens, soialer Gerechtigkeit, Menschenrechten und Gleichheit aller Bürger.

Im Mai 1992 hatten nationalistische Führer der überwiegend albanischen Bevölkerung des Kosovo illegale Parlamentswahlen im Kosovo organisiert. Bei diesen Wahlen setzte sich das Demokratische Bündnis Kosovos durch. Das neu gewählte Parlament verkündete die Gründung der unabhängigen Republik Kosovo mit Ibrahim Rugova als Präsidenten. Serbien war in der Lage, die Kontrolle über die Provinz zu behalten, ohne dass erneut ein Bürgerkrieg ausbrach.

Wegen Serbiens anhaltender Unterstützung für die bosnischen Serben in dem Bürgerkrieg in Bosnien und Herzegowina wurde am 30. Mai 1992 ein Wirtschaftsembargo über die Republik verhängt.

Im September 1992 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, dass die selbsternannte Föderation nicht den Sitz der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien übernehmen könne und schloss sie aus der Generalversammlung aus. Es gab bis 2000 keinen weiteren offiziellen Versuch der Föderativen Republik Jugoslawien, die formelle Anerkennung der UN zu erwerben.

Im September 1994 veranlasste die Bundesregierung Jugolawiens eine Blockade der bosnischen Serben, und in den folgenden Monaten wurden einige der internationalen Sanktionen aufgehoben.

Am 21. November 1995 wurde nach dreiwöchigen Verhandlungen in Dayton (Ohio) von den Präsidenten Bosniens, Kroatiens und Serbiens ein Friedensvertrag paraphiert, der den Krieg in Bosnien und Herzegowina beendete (am 14. Dezember 1995 in Paris unterzeichnet). Die von den Vereinten Nationen verhängten Sanktionen wurden am 23. November 1995 für beendet erklärt. Nachdem Frankreich als erstes Land Westeuropas die Föderative Republik Jugoslawien am 22. Februar 1996 völkerrechtlich anerkannt hatte, vollzogen die anderen westeuropäischen Länder diesen Schritt unmittelbar nach der am 8. April 1996 erfolgten gegenseitigen Anerkennung der Föderativen Republik Jugoslawien und der Republik Makedonien.

Die innenpolitische Lage in Serbien beruhigte sich hingegen nicht. Im Kosovo wurden die Albaner vertrieben, in Armut und Arbeitslosigkeit getrieben. Auch im Kernland erhöhte sich erneut zu Beginn des Jahres 1996 die Spannung. Die erzwungene Schließung eines oppositionellen privaten Fernsehsenders sowie die Nichtanerkennung der Ergebnisse der Kommunalwahlen lösten zahlreiche Demonstrationen aus, bei denen die Teilnehmer u. a. auch den Rücktritt der Regierung Miloseviç forderten. Nach drei Monate andauernden Protesten wurde der Wahlerfolg in der Opposition ein einigen größeren Städten von der serbischen Regierung anerkannt. Milosevic nimmt Vuk Draskovic, einen der beiden Führer der Opposition, in die Regierung auf. Milosevic selber wird 1997 zum Präsidenten der Bundesrepublik - ein ursprünglich repräsentativ ausgestaltetes Amt.

In 1998 nehmen die Gewalttätigkeiten im Kosovo zu. Die sogenannte "Befreiungsarmee des Kosovo" (UCK) unterstreicht mit Anschlägen auf serbische Sicherheitskräfte und kosovo-albanische "Kollaborateure" ihren Willen, die Unabhängigkeit der Provinz mit Gewalt durchzusetzen. Bei der erneuten Wahl eines "Schattenparlaments" und eines "Schattenpräsidenten" siegen die LDK (22. März 1998). Die UCK kontrolliert Mitte 1998 nahezu 40% der Provinz. Mit dem Einsetzen der serbischen Gegenmaßnahmen in Form massiver Operationen von Spezialpolizei gelingt es Belgrad, zum einen die Grenzsicherung zu optimieren und somit die logistische Unterstützung aus Albanien zu erschweren sowie die unorthodox organisierte UCK aus allen bereits "befreiten" Gebieten zu vertreiben.

Gleichzeitig rückt die Flüchtlingsproblematik in den Mittelpunkt des Interesses der Internationalen Gemeinschaft. Die Zahl von knapp 300.000 Flüchtlingen und Zehntausenden unter freiem Himmel lebenden Menschen zwingt die Internationale Gemeinschaft zur Verabschiedung der UN-Resolution 1199, die eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten, Abzug der serbischen Sonderpolizei sowie die Wiederaufnahme konstruktiver Verhandlungsgespräche verlangt.

Es folgen eine lange Zeit zäher Verhandlungen: Nach der Androhung von NATO-Luftschlägen lenkt Milosevic ein und vereinbart mit dem US-Sondergesandten Holbrooke u.a. die Entsendung einer unbewaffneten OSZE-Verifikationsmission und der unbewaffneten Luftaufklärung der NATO zur Überprüfung der Umsetzung der VN-Resolution 1199/98. Die Diskriminierung der Albaner endet gleichwohl nicht.
1999 Im Januar 1999 werden die ersten Massengräber entdeckt. Ende Januar wird der NATO-Generalsekretär zu Luftschlägen gegen Jugoslawien authorisiert. Es kommt zu mehreren Verhandlungen zwischen Milosevic unter anderem mit dem Außenminister Deutschlands, dem UN-Sondregesandten Richard Holbrooke. Eine friedliche Lösung im Sinne der westlichen Verhandlungsführer lehnte Milosevic kategorisch ab. Er war nicht bereit das Friedensabkommen von Rambouillet im März 1999 zu unterzeichnen, da dieses für ihn unannembare Forderungen stellte. Als er im Kosovo massiv militärisch interveniert und systemathisch die Kosovaren vertreibt, Völkermord und ethnische Säuberungen begeht, entschließt sich die NATO am 24. März 1999 zu Luftangriffen, "um Milosevic an den Verhandlungstisch zurückzubringen".

Milosevic zieht seine paramilitärischen Einheiten und Sonderpolizei indes nicht aus dem Kosovo zurück, garantiert nicht die Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat, stimmt keiner friedlichen Lösung im Kosovo-Konflikt zu und ist auch nicht bereit, eine (bewaffnete) NATO-'Friedenstruppe' ins Land zu lassen. Verhandlungen des ukrainischen Außen- und Verteidigungsministers, des russischen Ministerpräsidenten, des russischen Sonderbeauftragten Tschernomyrdinin Belgrad während des Krieges verlaufen ergebnislos. Parallel dazu kommt es zu einer Flüchtlingswelle aus dem Kosovo. Hundertausende Kosovaren verlassen zu Fuß das Land und überfüllen innerhalb weniger Tage albanische und mazedonische Flüchtlingslager.

Der finnische Präsident Ahtisaari beginnt Mitte Mai im Auftrag der EU mit Verhandlungen. Schließlich stimmt das serbische Parlament DEM Friedensplan der G-8-Staaten am 3. Juni 1999 zu. Die serbischen Truppen und die Sonderpolizei ziehen sich aus dem Kosovo zurück. Die Luftangriffe werden ausgesetzt, Natotruppen rücken in den Kosovo ein.

Es wird eine UN-Übergangsverwaltung für Kosovo (UNMIK) eingerichtet, die Kosovo-Friedenstruppe (KFOR) mit Soldaten aus verschiedenen Ländern ist für die Sicherheit zuständig. Die Situation und Zukunft des Kosovo bleibt bis auf weiteres ungeklärt.
2000 Anfang Oktober 2000 wird das Milosevic-Regime weitgehend friedlich beendet. Vorausgegangen waren landesweite Proteste, Demonstrationen und Streiks, die nach den jugoslawischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen Ende September begonnen hatten. Am Abend des 5. Oktober erklärt Oppositionsführer Vojislav Kostinica den international geächteten Präsidenten Slobodan Milosevic für abgesetzt. Kurz darauf wird Kostunica als neuer Präsident Jugoslawiens vereidigt. Der montenegrinische Präsident Milo Djukanovic anerkennt Kostunica nicht als neuen Präsidenten, da der Großteil der Bevölkerung Montenegros (wie auch im Kosovo) die Wahl boykottiert hat. Djukanovic drängt auf eine starke Eigenständigkeit seiner Teilrepublik.

Zum neuen serbischen Regierungschef wird der ehemalige Oppositionsführer Zoran Djindjic ernannt.

Die EU-Außenminister beschließen, nach dem Machtwechsel das im Zusammenhang mit dem Kosovo-Krieg 1999 gegen Serbien verhängte internationale Ölembargo sowie das bis 2001 bislang nur ausgesetzte Flugverbot sofort und bedingungslos aufzuheben. Am 4. November bestätigt das Parlament in Belgrad die neue jugoslawische Regierung von Ministerpräsident Zoran Zizic. Jugoslawien findet den Weg in die internationale Staatengemeinschaft zurück. Zunächst wird Jugoslawien Vollmitglied im Stabilitätspakt für Südosteuropa, am 1. November Vollmitglied der Vereinten Nationen und am 10. November vollwertiges Mitglied in die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Ein Unruheherd bleibt das Kosovo. Immer wieder kommt es im Grenzgebiet zu Südserbien zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen albanischen Rebellen und serbischen Polizisten. Bei den ersten freien Wahlen im Kosovo am 28. Oktober erringt die Partei des moderaten Albaner-Führers Ibrahim Rugova (LDK) einen deutlichen Sieg. Sie kommt auf 58 Prozent. Die Nachfolgepartei der Albanermiliz UCK, die PDK von Hashim Thaci, bekommt 27,3 Prozent der Stimmen.
2001 Die mit der Ankündigung der Auszahlung von finanziellen Hilfen in Milliardenhöhe forcierte Auslieferung Milosevic an das UN-Kriegsverbrechertribunal am 28. Juni 2001 führt einerseits zu einer Regierungskrise und Protesten in Jugoslawien (Zoran Zizic, Premierminster der Bundesrepublik Jugoslawien tritt zurück). Umgekehrt war dies ein weiterer Schritt Jugoslawiens zurück in die Staatengemeinschaft. Zoran Djindjic - Premier in Serbien - bekundete Anfang Juli 2001 die Absicht, ein Konzept für die Aufnahme in die EU zu präsentieren.

Die Auslieferung Milosevic war eine Bedingung für den Start von finanzieller Unterstützung des völlig ausgebluteten Jugoslawiens. Die Geberländer beschließen kurz nach der Auslieferung eine finanzielle Unterstützung in Höhe von mehreren Milliarden EUR für Jugoslawien.
Link dazu: http://www.fifoost.org/jugoslaw/land/geschichte.php
Ich denke, du wirst nach dem Durchlesen des Textes (hoffentlich) jetzt bemerkt haben, das die jahrhundertelangen Streitereien auf dem Balkan sicher nicht allzuviel mit dem von dir dafür verantwortlich gemachten Sozialismus etwas zu tun haben ?!
Der Sozialismus wäre nicht mal die Spitze des Eisberges, sondern schlicht und ergreifend nicht mal eine Randnotitz dabei wert.


Ich denke nicht, das es die Aufgabe einer Staatengemeinsschaft und schon gar nicht eines einzelnen Landes sein kann, das irgendwelche Glaubens- oder gar wegen eines anderen politisches Systems, dies heutzutage (nur) mit Krieg gelöst werden kann oder auch scheinbar unausweichlich deshalb ist.

Deshalb ist für mich JEDE Kriegführende Nation zu verurteilen, egal aus welchem Hintergrund oder Gesinnung auch immer. Natürlich betrifft dies auch den Krieg gegen das eigenen Volk, oder auch nur Minderheiten davon. Ein (quasi) Recht zur kriegerischen Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates, kann deshalb niemals gerechtfertigt sein.
Auf die immer dazu gehörenden unschuldiger Opfer bin ich ja bereits mehr als nur einmal eingegangen, denke ich.

Eine Nation / Staatengemeinsschaft die sich das Recht dazu jedoch in Anspruch nimmt einer anderen Nation seine Gesinnung bzw. Ansichten mit Waffengewalt aufzudrängen, sollte selbst stets dabei als Vorbild dienen, da diese sich sonst nicht nur unglaubwürdig, sondern bei eigenen Verstößen gegen die Menschlichkeit sich gleichfalls schuldig und dadurch natürlich auch unglaubwürdig macht. (siehe meine Hinweise zur USA)

Scheinbar reichen aber die Erfahrungen an aber-Millionen von Toten der letzten ca. 4000 Jahre zivilisierter Menschheitsgeschichte aber bei einigen Ländern scheinbar immer noch nicht aus, damit hier die eigentlichen Kriegstreiber bereits im Vorfeld aus jeglicher (heutigen) Staatengemeinschaften ausgeschlossen werden kann ?!


"Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin" ein wirklich hübscher Satz. Zwar ist dieser aus dem Bezug genommen, aber so kommt er natürlich wesentlich besser rüber... aber egal.
Nuuur, wie verhält man sich eigentlich, wenn der oder ein Krieg zu einem sogar nach Hause kommt ??

Ja, ein Kriegsbefürworter zu sein, aus dem bequemen Wohnzimmersessel heraus ist oft schnell und einfach ausgesprochen.
"LIVE mittendrin, statt nur dabei" das ganze Elend zu erleben, ist sicher dann etwas ganz anderes.

Die Frage stellt sich (mir) dann nur dabei, ob ein sogenannter "Befreier" nicht dort noch mehr Elend verursacht, als es vorher dort gab UND sein dann dort festgelegtes Ordnungsrecht, nicht gleich einen noch besserer Nährboden für zukünftige Unruhen in diesem Land mit sich bringt.
"Man kann alle Leute einige Zeit und einige Leute alle Zeit,
... aber nicht alle Leute alle Zeit zum Narren halten"
(Abraham Lincoln)


Gruß
Wolferl ;-)

Optimismus ist ein Mangel an Information.
Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.
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Mongoose
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Beitrag von Mongoose »

Das es den konflikt auf dem Balkan schon länger als den Sozialismus gibt steht ausser frage - wohl eher gemeint war dass auch dieser keine lösung des Konfliktes dort brachte da hier die einzelnen Bevölkerungsgruppen nur durch gewalt (Titow und co) unter kontrolle gehalten wurden. Somit war dies eine zeitlich befristete Lösung - und zwar nur solange bis die gewalt nicht mehr gegeben ist. Dies geschah mit dem Zusammenbruch des sozialismus - ab da war die Europäische Gemeinschaft o UNO gefordert - das ergebniss ist ja wohl bekannt.
Und ein Prozess in Den Haag macht das verursachte leiden dort niemals wieder gut.
nicht handeln und antikriegshaltung hätte hier die systematische ausrottung und vertreiben von bevölkerungsgruppen zur folge gehabt.
das hättest du mal den menschen dort erklären müssen.
ich bin gegen krieg - ihr habt nur meine Stimme - das hilft bestimmt.

ich denke es ist eher nötig in solchen fällen die probleme besser abzuwiegen um den jeweiligen situationen gerecht zu werden. es ist zu einfach es auf frühere generationen abzuwälzen und zu sagen das die es hätten ja schon lösen können - wir brauch das nicht.
alles handeln und nichthandeln hat folgen - folgen die teilweise absehbar sind - und hier die augen zu verschliessen vor noch schlimmeren sachen die durch nichthandeln passieren können ist nicht unserer heutigen zeit mehr entsprechend
WolfVox (GER)
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Beitrag von WolfVox (GER) »

nicht handeln und antikriegshaltung hätte hier die systematische ausrottung und vertreiben von bevölkerungsgruppen zur folge gehabt.
das hättest du mal den menschen dort erklären müssen.
Meine ganzen Postings beziehen sich zwar auf eine generelle Anti-Kriegshaltung, jedoch sollte ein Krieg auch nur eine allerletzte Möglichkeit, also quasi wenn sämtlichen anderen Optionen bis ins äusserste ausgeschöpft sind, also deshalb eigentlich gar nicht mehr vorkommen dürfen. Sollte man eigentlich meinen...
Ansonsten war es nur (wieder einmal) einfacher, einen Krieg vom Zaun zu brechen und noch mehr Elend ins Land zu bringen.

Es waren und bleiben deshalb aber immer noch innerstaatliche Angelegenheiten, die sicher niemals von Drittstaaten gelöst werden können, da es in deren Augen (und natürlich auch in der jeweiligen Presse) immer nur EINEN Gegner den es zu bekämpfen gibt oder gab, und dieser als einziges zu treffendes Ziel (oder auch Alleinschuldiger) in den Vordergrund geschoben wird.

Wenn alles im Leben so einfach zu lösen wäre, dass es immer nur einen Schuldigen in einem Konflikt den es gemeinsam oder einzel mit Krieg zu bekämpfen und als alleiniges Ziel ausgemacht wird gibt, warum gibt es dann selbst in "befreiten" Gebieten immer noch Unruhen und Aufstände nicht nur gegen die sogenannten Befreier ? Wurde nicht ein Unrecht nur durch ein anderes dadurch ersetzt ?
ich denke es ist eher nötig in solchen fällen die probleme besser abzuwiegen um den jeweiligen situationen gerecht zu werden. es ist zu einfach es auf frühere generationen abzuwälzen und zu sagen das die es hätten ja schon lösen können - wir brauch das nicht.
Ein Unrecht mit ebensolchem Unrecht zu bekämpfen, ist so müsig zu erklären, wie dies ebenso falsch wie verwerflich ist.
Ob und welche Vorgängergeneration auch immer, hier irgendwelche Versäumnisse vorgeworfen werden können, spielt dabei keine, oder auch nur eine untergeordnete Rolle.

Fakt ist (zumindest für mich), das die europäische Gemeinschaft es versäumt hat, den Vielvölkerstaat nach Ende des WK II KOMPLETT in ihren Wirtschaftsraum / militärisches Bündnis mit einzubinden, als deren Regierung den Kommunissmus mehrheitlich abgelehnt hatte.
Als es irgendwann einmal dem einen oder anderen weltweiten Finanz-Konsortium dort wohl zu bunt wurde, reichte diese den schwarze Peter (und die sämtlichen dort begangenen Menschenrechtsverletzungen von EINER Seite) der UNO, und diese letztendlich nur noch als Vollstrecker an die NATO (mit einer Verletzung ihrer eigenen Statuten) an diese weiter.
(...und wieder einmal ergab sich eine glänzende Möglichkeit für den Amerikaner, sich hierbei militärisch für zukünftige Aktionen zu empfehlen)

Was folgern wir nun aus alledem, wo DER Feind eines weltweit friedlicheren Zusammenlebens auf diesem Planeten eigentlich genau sitzt, und den es (eigentlich) in erster Linie zu bekämpfen gilt ??
So lange sich stets willige Vollstrecker (oder auch Henker) für solche unmenschliche Aktionen finden, wird die Suche wohl niemals beginnen.


Ach... da hätte ich doch tatsächlich noch ein passendes PIC (oder T-Shirt) dazu gefunden:
Bild

Das T-Shirt mit den 'Kriegs-Tourdaten' der USA gäbe es übrigens hier =>http://www.closeup.de/ für schlappe 15,90 EURO zu ordern :wink:
Zu beachten ist jedoch dabei, das sich die US WORLD DOMINATION TOUR-Daten je nach Gelegenheit auch noch kurzfristig erweitern können.
Deshalb bitte gleich ein ABO abschließen, oder das bereits gekaufte T-Shirt einfach einschicken, wir bedrucken dann einfach die Rückseite 8)
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Beitrag von Mongoose »

es ist schon sehr richtig das Amerika zu einer art vollstrecker mutiert ist. ich finde es auch derart arm das europa den konflikt auf dem balkan nicht ohne amerikanische beteiligung lösen konnte. schliesslich ist das ja vor unserer Haustür. Wenn es probleme zu lösen gibt heist das doch bei weitem noch nicht das die USA die lösen muss. schon im 1GK hätte eine gleiche beteiligung aller allierten an truppen und finanzen das im keim erstickt. Da hatte sich Amerika schon gut in diese Rolle eingefunden - erkannt hat das anscheinend niemand - jedenfalls niemand den es stört. Und bis jetzt haben sie mit dieser startegie ihren einfluss weiter ausbauen können - andere die immer nur daneben sassen und bissl geld gaben oder nur schwafelten gucken jetzt in die röhre - und da gucken wir gerade rein und das mächtig dumm.
Und mit dieser strategie wird es weitergehen in Amerika. Die wissen doch das der rest der welt mit nichts was zu tun haben möchte was sie nicht direkt betrifft. Kolonialisierung ist heutzutage nicht mehr möglich - aber Macht und Abhängigkeit wirken doch sehr ähnlich. Am Aufbau einer friedlichen und gemeinschaftlichen welt müssen sich alle beteiligen - und das aktiv - wir leben schliesslich alle darauf - Störenfriede wie Saddam sind bei der heutigen entwicklung der menschen nicht mehr zeitgemäss und deren ende ist gewiss - je eher alle dazu beitragen zusammenzuarbeiten, desto eher wird das weltbild friedlicher. Irgendwann wird es ( sicher nicht in meinem leben) eine welt geben in der alle menschen cooperieren müssen - diese soll blos nicht nach amerikanischem bild gefertigt sein - leider sind wir auf dem besten weg dorthin. es ist nicht mehr möglich sich aus dieser weltgemeinschaft herauszudifferenieren - eher besser etwas dazubeitragen das sie sich bilden kann. ein erneutes bilden 2er oder mehr unterschiedlicher pole zieht nur wieder kriege nach sich. Es muss eine gemeinschaft aus den interessen aller länder gebildet werden - die, bis es endlich soweit ist, alle auf amerikanischem boden gewachsen sind. Dem vorzubeugen heist nicht jetzt die alles machen zu lassen. demonstrieren und reden hält die nicht auf. hier müssen intelligente mittel und wege gefunden werden. Um iheren einfluss zu senken müssen sich andere in gleicher(oder mehr) weise beteiligen.
(PS Hoffentlich kolonisieren die bald den mars - da haben sie genug platz für einfluss)
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Beitrag von WolfVox (GER) »

@Mongoose

Ein "fast" perfektes Fazit von dir, in dem die ganze Bandbreite der (scheinbaren) Machtlosigkeit oder mangelndes Interesse einerseits, und der Gewaltspirale andererseits, sehr gut umschrieben zur Sprache kam.

Übrigens...
Die folgende Meldung zum Nachkriegs-Irak kann deshalb einen Interessierten auch nicht (mehr) großartig verwundern:

Irak
US-Regierung teilt Irak-Kuchen auf


Washington (dpa) - Mit der Vergabe des ersten großen Auftrags zum Wiederaufbau des Irak an den kalifornischen Bauriesen Bechtel hat die Regierung von Präsident George W. Bush ein Signal gesetzt: Am Wiederaufbau sollen vor allem amerikanische Firmen verdienen - und gute Kontakte zum Weißen Haus sind dabei hilfreich.

Ein Kommentator der Washington Post fasste die Entscheidung mit den Worten zusammen: «Die Einstellung scheint zu sein: Hey, wir haben für die Zerstörung gezahlt (...), deshalb sollten wir es auch sein, die daran Geld verdienen.»

Allerdings ist selbst in den USA die Art umstritten, wie die Aufträge an amerikanische Firmen vergeben wurden. So kritisierten die Demokraten, dass bei dem Schnellverfahren nur ein paar auserwählte Firmen zugelassen waren. Neben Bechtel durften sich nur fünf andere große Konzerne an dem auf insgesamt knapp 700 Millionen Dollar geschätzten Großauftrag beteiligen. Gemeinsam ist allen sechs Bewerbern, dass sie zu den großen Parteispendern gehören. So gab allein Bechtel in den vergangenen vier Jahren 1,3 Millionen Dollar, wobei der Großteil an die regierenden Republikaner floss.

Daneben kann Bechtel seit Jahren auf beste Kontakte zum Weißen Haus verweisen. Zu den Beratern oder Direktoren gehörten etwa Ronald Reagans Außenminister George Shultz und dessen Ex-Pentagon-Kollege Caspar Weinberger. Auch der jetzige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld versuchte sich bereits 1983 um Bechtel verdient zu machen. Als Nahost-Gesandter setzte er sich damals bei einem persönlichen Treffen mit Saddam Hussein nebenbei für den Bau einer Ölpipeline zu dem jordanischen Hafen Akaba durch Bechtel ein.

Die «New York Times» kritisierte, die Schnellauswahl, bei der nur amerikanische Firmen zugelassen wurden, und die Vergabe des Auftrags an eine derart mit dem Weißen Haus verbandelte Firma, mache im Ausland einen schlechten Eindruck. Dadurch würden die Kritiker bestätigt, die immer erklärt hatten, die USA führten den Krieg nur wegen des Öls und aus Geschäftsgründen.

Proteste des Auslands, dass die USA den Kuchen nur unter amerikanischen Firmen aufteilen, lassen das Weiße Haus bisher kalt. Mitarbeiter der Regierung verweisen darauf, dass es wichtig sei, die im Endeffekt auf mindestens 25 Milliarden Dollar geschätzten Aufträge an US-Firmen zu vergeben, um dem irakischen Volk zu veranschaulichen, dass die amerikanischen Befreier dem Land Wohlstand bringen. Allerdings bleibe es den US-Konzernen überlassen, Unteraufträge an ausländische Firmen zu vergeben.

Für das Ausland und die Vereinten Nationen bleiben aus der Sicht von Präsident Bush genügend andere Aufgaben übrig. So könnten UN- Organisationen die Nahrungsmittel- und Medikamentenverteilung übernehmen. Mehr würde die Regierung in Washington der UN am liebsten auch nicht überlassen. «Wir sehen eigentlich keinen Grund für eine UN-Operation», zitierte die Presse einen Mitarbeiter des Weißen Hauses. Der «New York Times» sagte ein Regierungsvertreter klar: «Wir sind vor Ort, und wir schaffen vor Ort die Fakten.»




© dpa - Meldung vom 21.04.2003 17:24 Uhr
Link dazu =>http://portale.web.de/Schlagzeilen/Irak/?msg_id=2930716


Apropos Kolonialisierung des Marses...
Die Erforschung einer Kolonialisierung des Marses, oder irgendwelcher Weltraumstation, dürfen dabei andere auch "nur" (mit-)finanzieren, das die Amerikaner diesen dann anschließend Ihre Rechte daran diktieren werden, dürfte dann letztendlich eigentlich auf der Hand liegen.
Das europäisches Raumfahrtprogramm ist sicher erstmal kein schlechter Weg, um den Ami hierbei in die Schranken zu verweisen :wink:


Der Knaller ist aber, der von der amerikanischen Regierung legalisierte Verkauf von Grundstücken auf dem Mond.
Ich lach mich schlapp über die Leute, die sich so etwas (scheinbar) geben müssen... :P
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Beitrag von Mongoose »

naja - nicht das nur auf dem mond grundstücke verkauft wurden - ich glaube auf dem mars bekommst du auch nichts mehr.
aber das wird sicher eher alles hinfällig werden wenn es irgendwann mal soweit sein sollte. der ami gibt doch nicht billiarden aus um da hin zu kommen damit irgendeiner seinen claim aufschlägt.

egal - ich hoffe das sich auf jeden fall hier auf unserer Erde etwas ändert jetzt. vor allem auch in dem denken in den köpfen der europäischen staatsmänner. irgendwie hat keiner eine vertretbare meinung - sei es blair schröder putin oder chirac - aber ein konsens aus allem mit weitsichtigem denken über einfluss und machtverhältnisse der welt hätte jetzt vielleicht zeichen gesetzt. (aber bei dem sturen auf ihren meinungen beharren wird des nie etwas) dies hätte aber auf jeden fall eine min zu 50% beteiligung am irak (konflikt)krieg zur folge gehabt.
Um dies zu vermeiden (da es ja eigentlich absehbar war das die amis früher oder später dort einmarschieren) hätte aber seit ende des letzten GK ein wirksamer weg zur entmachtung Saddams gefunden werden müssen - sei es durch attentate und einen volksputsch oder was auch immer. nichts von dem geschah (geht uns ja nix an schwirrt in unseren köpfen doch rum) wenn es wrklich jemand gekümmert hätte was mit den menschen dort ist dann hätten sie seit 10 Jahren und mehr demonstrieren müssen. jetzt war es blos wieder ein gutes mittel um auf amerika zu schimpfen. nicht das man da nicht genug hätte - bitte schimpft doch mal auf unsere strategien und politik. da gibt es bestimmt bald genausoviel. mit weitsichtigem denken haben die europäer es wirlich nicht. wir meckern erst wenn wir vor die tatsachen gestellt werden. das wir es hätten vielleicht auch anders lenken und verhindern können mit einer auf jahre abziehlenden strategie ist niemand bewusst. es waren 10jahre zeit etwas zu machen - mit torschlussaktionen erreicht man dann nix mehr - das is wie der schüler der seine hausaufgaben in der pause vor der stunde macht.
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Beitrag von WolfVox (GER) »

... und was in einem Online-Lexikon zum Dritten Golfkrieg steht:
Dritter Golfkrieg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie



Der Dritte Golfkrieg ist ein Krieg der USA und verbündeter Staaten (insbesondere Großbritannien und Australien) gegen den Irak. Offiziell haben sich dreißig Staaten der Erde hinter den Angriff, der von den USA am 20. März 2003 ausging, gestellt (insbesondere von Gegnern des Krieges als die "Koalition der Willigen" bezeichnet). Die USA, Großbritannien und Australien legitimieren den Krieg mit der Resolution 687 des UNO-Sicherheitsrats. Die dort verabschiedeten Auflagen seien Grundlage des Waffenstillstandsabkommens mit dem Irak von 1991 gewesen. Der Irak habe sich nicht an diese Auflagen gehalten, dem Waffenstillstand sei damit die Grundlage entzogen und die Kampfhandlungen könnten wieder aufgenommen werden. Zudem berufen sich die USA auf die Resolution 1441, die "ernsthafte Konsequenzen" im Falle einer Nichtabrüstung des Iraks androht. Die Resolution 678 von 1990, durch die der Zweite Golfkrieg legitimiert wurde, erlaubte dagegen den Einsatz von "allen erforderlichen Mitteln".

Viele Staaten und Völkerrechtler gehen davon aus, dass die beiden Resolutionen jedoch keine geeignete Rechtsgrundlage sind und die Kriegshandlungen somit völkerrechtswidrig sind.

Die Resolution 1441 war das Ergebnis intensiver diplomatischer Bemühungen von Kriegsbefürwortern und -gegnern, und bewusst so gehalten, dass jede Seite ihre Sichtweise (Angriffsgenehmigung oder nicht) herauslesen konnte. Insofern ist eine völkerrechtliche Diskussion über die Legitimation des Krieges eher müßig, da sich die Völkergemeinschaft weder zu einem klaren Nein noch einem klaren Ja durchringen konnte.

Der Krieg ist jedoch das erste Beipiel einer neuen Sicherheits-Doktrin der USA, die Präventivkriege als Verteidigung ansieht (siehe Bush-Doktrin). Diese Sichtweise ist durch die UN-Charta in keiner Weise legitimiert. Die USA agieren daher auch offiziell auf Basis der Resolutionen 687 und 1441 und bezeichnen ihren Angriff als "Abrüstung" des Iraks. Das eigentliche Kriegsziel, ein Regimewechsel im Irak, wird zwar informell zugegeben, die amerikanische Regierung hütet sich aber auffällig, dies als formellen Kriegsgrund anzuführen, da dieser in der Tat völkerrechtswidrig wäre.

Es gibt Vermutungen, dass die amerikanische Regierung durch das Einsetzen einer pro-amerikanischen Regierung im Irak die Interessen der auch politisch äußerst einflussreichen amerikanischen Erdölindustrie im Irak zu wahren sucht. Ausserdem soll die Erdölversorgung und -unabhängigkeit (Stichwort OPEC) der Vereinigten Staaten, dem größten Ölverbraucher der Welt, auf diese Weise gesichert werden, da die eigenen Reserven in absehbarer Zeit zur Neige gehen.

Der dritte Golfkrieg ist der erste Krieg der Menschheitsgeschichte, dem vor Ausbruch weltweit millionenfache Protestdemonstrationen vorausgingen.


Militärischer Ablauf
Der Krieg begann am 17.März mit gezielten Bombardements in Bagdad; Ziel war nach Angaben der Amerikaner ein Aufenthaltsort Saddam Husseins. Dies war jedoch nur der "offizielle" Auftakt. Bereits vorher (im Grunde genommen seit Einrichtung der Flugverbotszonen im südlichen Irak) hatten die Amerikaner immer wieder gezielt Stellungen der Iraker im südlichen Irak aus der Luft angegriffen und entsprechend geschwächt gehalten. Im Rahmen der Kriegsvorbereitungen waren ebenfalls bereits wenige Tage vor dem 17. März die Grenzzäune zwischen Kuwait und Irak an einigen Stellen durchbrochen wurden.

Die Bodenbewegungen kamen etwa am 23. März in Gang. Von Kuwait aus überschritten amerikanische und britische Truppen die Grenzen zum Irak, zudem drangen in Jordanien stationierte amerikanische Einheiten auf irakisches Gebiet vor. Dieser Einmarsch wurde von massiven Luftangriffen insbesondere auf das Regierungsviertel in Bagdad begleitet. Ziel dieser sogenannten "Shock-And-Awe"-Kampagne war einerseits die Zerschlagung der irakischen Kommunikations-Infrastruktur, andererseits die Demoralisierung der irakischen Truppen. In den ersten beiden Tagen drangen diese Truppen etwa 200 km ins Landesinnere ein.

Während der folgenden Tage sind fünf wesentliche Hauptschauplätze des Krieges auszumachen: 1) Die britischen Truppen konzentrierten sich im Süden des Irak auf die Einnahme der Hafenstadt Um Kasr, der Sicherung der Ölquellen im Süden des Landes und der Einkreisung und anschließenden Einnahme der Stadt Basra.

2) Die aus Jordanien vorgerückten Truppen übernahmen die Sicherung zweier wesentlicher Flugplätze im Westen des Iraks, und dienten wohl auch dazu, eine Pufferzone zwischen die vermuteten Massenvernichtungswaffen des Iraks und Israel zu legen.

3) Der Hauptteil der amerikanischen Armee stieß vom Süden aus entlang von Euphrat und Tigris in Richtung Bagdad vor. Insbesondere diesem Vormarsch wurden von Seiten der Iraker massiver Widerstand entgegengesetzt.

4) Im Norden des Iraks wurden offenbar die Stellungen der Iraker an der Grenze zu den autonomen Kurdengebieten massiv aus der Luft unter Beschuß genommen. Dort zogen sich die irakischen Truppen zunehmend zurück. In die freiwerdenden Räume rückten kurdische Truppen nach, die von Spezialeinheiten der Amerikaner und einigen Luftlandetruppen unterstützt wurden.

5) Die de facto seit Ende des zweiten Golfkrieges vorhandene Lufthoheit der Amerikaner wurde genutzt, um permanente Angriffe auf die großen Städte zu fliegen sowie die Bodentruppen zu unterstützen.

Auf heftigsten Widerstand stießen diejenigen Truppen, die gegen Bagdad vorrückten. Etwa nach zehn Tagen geriet dieser Vormarsch ins Stocken. Dafür waren mehrere Gründe verantwortlich: Zum einen ein sehr heftiger Sandsturm, der Waffensysteme wie zum Beispiel Hubschrauber stark gefährdete, ein massiver Widerstand irakischer Truppen, die kritische Passagen über den Euphrat zu schützen versuchten, sowie das schnelle anfängliche Vorrücken, das eine lange Nachschublinie relativ ungesichert zurückließ.

Dann jedoch brach der irakische Widerstand schnell zusammen. Basra wurde ca. eine Woche lang von britischen Truppen eingekreist gehalten, dann rückten die Truppen am (ca.) 6. April von relativ wenig Widerstand in die Stadt ein.

Bagdad wurde durch die amerikanischen Bodentruppen etwa am 3. April erreicht. Der Flughafen der Stadt wurde am 4. April eingenommen. Am 7. April rückten amerikanische Truppen erstmals ins Stadtzentrum vor. Obwohl zunächst ein Häuserkampf in Bagdad befürchtet worden war, fand dieser nicht statt; Bagdad war im Grunde eine offene Stadt. Am 9. April befand sich das Zentrum Bagdads unter der Kontolle der amerikanischen Streitkräfte.
weiterführende Links dazu => http://de.wikipedia.org/wiki/Dritter_Golfkrieg

Koalition der Willigen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Die insbesondere von den USA als Koalition der Willigen bezeichnete Gruppe ist eine Allianz von Staaten, die den Angriff der USA auf den Irak im 3. Golfkrieg unterstützen. Die genaue Anzahl der Staaten ist unklar, da einige der Mitglieder nicht genannt werden wollen (v.a. Golfstaaten), andere wiederum heftig dementieren, dazuzugehören.

Angeblich umfasst die KdW derzeit: Albanien, Armenien, Australien, Aserbaidschan, Bahrain, Bulgarien, Costa Rica, Dänemark, Estland, Georgien, Großbritannien, Israel, Italien, Japan, Jordanien, Katar, Kroatien, Kuwait, Lettland, Litauen, Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien, Oman, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Saudi-Arabien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate und Ungarn.

In einigen dieser Länder ist (nach Umfrageergebnissen) die Bevölkerung mehrheitlich gegen diesen Krieg: Italien, Spanien, Türkei.
Vor allem bei den fettgedruckten Ländern verwundert es bei den in der Vergangenheit an der eigenen Bevölkerung / anderen Minderheiten begangenen Verbrechen eigentlich eher weniger, das diese sich der Koalition der Willigen angeschlossen haben.

weiterführende Links dazu => http://de.wikipedia.org/wiki/Koalition_der_Willigen[/b]
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Beitrag von Crying Freeman »

Oh jeeee, the battle has begun - Das wird wieder so ein Thread gell Wolf ???? (Da gab es doch mal nen Wehrmachtsthread :-))
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Beitrag von WolfVox (GER) »

(Da gab es doch mal nen Wehrmachtsthread :) )
Yoh sicher - und Beide sind (noch) mit OPEN END-Flag markiert :wink:
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Beitrag von Mongoose »

es wird auch kein ende geben
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Beitrag von WolfVox (GER) »

es wird auch kein ende geben
Genau.
Deshalb gehts auch gleich HEUTE weiter, mit interessanten Geschichten aus dem Land der geistig beschrä... äääh unbegrenzten Möglichkeiten.
USA sperren nach Immunitäts-Streit 35 Ländern Militärhilfe

Washington (dpa/WEB.DE) - Die USA haben im Streit um den Internationalen Strafgerichtshof 35 Ländern die Militärhilfe gesperrt.

Das teilte der Sprecher des Washingtoner Außenministeriums, Richard Boucher, am Dienstag mit.

Unter anderem müssen auch die sechs osteuropäischen NATO-Anwärter Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, die Slowakei und Slowenien künftig auf Hilfe aus Washington verzichten, weil sie US-Bürgern keine Immunität vor Verfolgung durch den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) gewähren wollen.

Eine Frist für zweiseitige Abkommen mit den USA über einen Schutz für die Amerikaner war am Dienstag abgelaufen. Wie Boucher sagte, wollen die USA auch weiterhin bisherige Verweigerer dazu drängen, die Immunität in bilateralen Vereinbarungen festzuschreiben.
Bild

US-Präsident George W. Bush: 35 Länder sollen in Zukunft keine Militärhilfen von den USA mehr erhalten, weil sie US-Bürgern keine Immunität vor Verfolgung durch den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) gewähren wollen. (Archivbild)
USA sperren nach Immunitäts-Streit 35 Ländern Militärhilfe


Washington (dpa) - Die USA haben im Streit um den Internationalen Strafgerichtshof 35 Ländern die Militärhilfe gesperrt. Das teilte der Sprecher des Washingtoner Außenministeriums, Richard Boucher, am Dienstag mit. Unter anderem müssen auch die sechs osteuropäischen NATO-Anwärter Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, die Slowakei und Slowenien künftig auf Hilfe aus Washington verzichten, weil sie US-Bürgern keine Immunität vor Verfolgung durch den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) gewähren wollen.

Eine Frist für zweiseitige Abkommen mit den USA über einen Schutz für die Amerikaner war am Dienstag abgelaufen. Wie Boucher sagte, wollen die USA auch weiterhin bisherige Verweigerer dazu drängen, die Immunität in bilateralen Vereinbarungen festzuschreiben.

Die verhängten Sperren werden sich erst im kommenden Jahr voll auswirken, weil der Großteil der Militärhilfe für das laufende, Ende September zu Ende gehende US-Haushaltsjahr bereits ausgezahlt ist. Für die noch drei verbleibenden Monate beläuft sich die Summe der zurückgehaltenen Mittel nach Bouchers Angaben auf insgesamt 47,6 Millionen Dollar.

Ein US-Gesetz schreibt die automatische Sperre der Militärhilfe für alle Länder vor, die den US-Wünschen nicht nachkommen. Ausgenommen sind NATO-Mitglieder und enge Verbündete. Doch erteilte Präsident George W. Bush am Dienstag für 22 weitere Länder Ausnahmegenehmigungen, die eine Vereinbarung mit den USA noch nicht unterzeichnet oder ratifiziert haben. Das sei «wichtig im nationalen Interesse». Zu dieser Ländergruppe gehören Rumänien, Bosnien-Herzegowina, Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo und Panama.

Rund 50 Länder haben bislang bilaterale Abkommen mit den USA geschlossen, die im Falle einer Anklage das Ausliefern von US-Bürgern an den Gerichtshof ausschließen. Unter den Staaten, mit denen bisher keine Übereinkunft erzielt wurde und die daher unter die Sperre fallen, sind auch Kroatien und Serbien-Montenegro. Belgrad hat aber bereits seit 14 Jahren keine US-Militärhilfe mehr erhalten. Auf der «Sperrliste» der USA stehen auch Südafrika, die Zentralafrikanische Republik, Kolumbien, Brasilien, Uruguay und Venezuela.


© dpa - Meldung vom 02.07.2003 07:12 Uhr

Die Meldung an sich, muß man sich mal auf der Zunge zergehen - ne besser, langsam durchs HIRN rinnen lassen :shock:
Unglaublich, was die Cowboys da eigentlich verlangen... und die meisten (50!) dem bereits zugestimmt haben :roll:

Das bedeutet (für mich zumindest) eine unbegrenzt gültige "du kommst aus dem Gefängnis frei"-Karte.
D.h. für sämtliche (Kriegs-)Verbrechen die jemals von US-Bürgern oder auch Soldaten in fremden Ländern begangen werden, kämen diese NIEMALS vor dem Strafgerichtshof zur Anklage.
Logisch dürfte aber auch sein, das die USA sämtliche Bürger anderer Länder vor diesem jederzeit anklagen kann/wird.

Ein echter Hammer, wenn man deren Demokratisierungs-RAID der letzten Jahrzehnte quer über den Globus beachtet. Vor allem deshalb, da die Verbrechen die im Namen der US-Regierung / Soldaten passierten, dann ewig ungesühnt blieben.
So etwas nennt man glaube ich im Nationen-Rahmen gesehen: Diktatur!

Wie auch immer.
Mich würde eigentlich nur die Meinung von euch hier drin zu dem Thema interessieren.
In diesem Sinne - haut rein in die Tasten 8)



Übrigens... das Bild von Mister Bush ist nicht von mir speziell hier passend gemacht, sondern gehört(e) zur ersten Meldung :P
Siehe hier: [url]gehhttp://portale.web.de/Schlagzeilen/USA/?show=bp&bp_id=795[/url]
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Beitrag von mir »

WER HAT DER KANN :!:

solange die usa wirtschaftlich so stark sind, wird man sie nicht bremsen können...

man kann nur auf andere zeiten hoffen, alles andere ist vergeudete energie.
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Beitrag von Moffen »

Wahh es schmerzt in meinen Augen was wir hier verzapft haben.
Aber Krieg ist immer die falsche Wahl, da ist es auch nicht schlimm wenn alte Threads ausgräbt. :D
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Beitrag von Type_0 »

Moffen hat geschrieben:Wahh es schmerzt in meinen Augen was wir hier verzapft haben.
Aber Krieg ist immer die falsche Wahl, da ist es auch nicht schlimm wenn alte Threads ausgräbt. :D
@Admins,macht dass das weg geht! :ugly:
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Beitrag von ciTy|TaskForce »

hmm da müssen wir erstmal intern abklären wer hier nun die Zuständigkeit hat. Erstmal werden Sondierungsgespräche abgehalten, dann wird sich ein 4 personenkreis besprechen und zu guterletzt 4 Augen Gespräche...

Type, rechne mal mit einem Ergebnis nicht vor Weihnachten 07 :)

--bis dahin wird das wohl so stehen bleiben--
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