1939, der Krieg, der viele Väter hatte

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WolfVox (GER)
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1939, der Krieg, der viele Väter hatte

Beitrag von WolfVox (GER) »

Gerade eben habe ich dies in einem anderen Forum gesehen und für interessant befunden.

Unter anderem wurde die Frage gestellt: "Was war der Grund des Zweiten Weltkrieges ?"
...und als Antwort folgte (darauf): "Die unbeschreiblich grenzenlose Menschenverachtung der Faschisten!
(genau das war übrigens auch der Grund für ihren Untergang ...)
"

Worauf ein anderes Mitglied des Forums folgenden Text gepostet hat:
Interessant was dazu sagt ein ehemaliger Militär und anerkannter Autor in seinem vielbeachteten letzten Werk ""1939, Der Krieg, der viele Väter hatte" sagt:

"...Abgesehen davon, daß die späteren Sieger schon 1943 die bedingungslose Unterwerfung Deutschlands als ihr Kriegsziel deklarierten, und abgesehen davon, dass das US-Oberkommando zu Kriegsende erklärte, Deutschland werde nicht zum Zwecke der Befreiung, sondern als besiegte Feindmacht besetzt, hält die einfache Verteilung von Schuld und Unschuld am Entstehen dieses Krieges angesichts der Akten- und Dokumentenlage keiner Untersuchung stand. Die amtlichen Dokumente der damals beteiligten Außenministerien sowie die Notizen und Memoiren englischer, französischer, belgischer, italienischer und amerikanischer Regierungschefs, Minister, Diplomaten und Armeeoberbefehlshaber aus den 20er und 30er Jahren belegen vielmehr, daß es außer Deutschland eine ganze Anzahl von Staaten und Regierungen war, die den Zweiten Weltkrieg mit verursacht haben.

Der Schweizer Historiker Sacha Zala schrieb in seinem Buch »Die legitimatorische Funktion der Geschichtsschreibung, Geschichte im Sinne der Machteliten darzustellen«, daß die deutschen Historiker nach 1945 die Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg von vornherein und unisono allein H. und damit den Deutschen zugeordnet hätten. So seien deutsche wissenschaftliche Untersuchungen zur Mitschuld ausländischer Regierungen unterblieben. Wenn man das Standardwerk des Militärgeschichtlichen Forschungsamts »Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg« und andere deutsche Geschichtsarbeiten liest, findet man die Beobachtung des Schweizer Historikers bestätigt.

Der ehemalige israelische Botschafter in Bonn Aher ben Nathan hat einmal in einem Interview auf die Frage, wer denn 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe, erklärt: »Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.« Und da sind wir bei der Frage, was den ersten deutschen Schüssen vom 1. September 1939 vorausgegangen ist?

Eine Reihe ausländischer Historiker geht kritisch mit den eigenen Regierungen der 20er und 30 er Jahre ins Gericht. Sie verhehlen dabei nicht, daß diese den Zweiten Weltkrieg mit verursacht haben. Das Studium der offiziellen Akten, soweit sie heute zu unserer Einsicht zur Verfügung stehen, und die Bewertungen dieser ausländischen Historiker belegen, daß der Zweite Weltkrieg nicht nur einen Vater hatte, den Diktator Adolf H.. Dieser letzte Weltkrieg braute sich bereits zu einer Zeit zusammen, als H. noch ein arbeitsloser Landschaftsmaler in Wien und München war.

Ohne H. hätte es am 1. September 1939 keinen neuen Krieg gegeben. Wahrscheinlich aber hätte es ohne Roosevelt, Stalin, die »Kriegspartei« in England und die polnische Regierung den Kriegsausbruch von 1939 ebenfalls nicht gegeben. Diese Feststellung mag zunächst verwundern, ist der Friedenswille aller anderen Staaten 1939 doch »literaturverbürgt«.


Die Kriegsmotive

Sie werden sich nun fragen, welche Gründe andere Staaten und Regierungen haben konnten, um einen neuen Weltkrieg zu riskieren oder ihn sogar zu entfachen.
Das alles gehört zu den Ursachen, nach denen die 30 Abgeordneten des Deutschen Bundestages fragen.


Die sowjetischen Kriegsinteressen

Die Regierung der Sowjetunion wollte die ihr von den Polen 1920 abgenommenen Gebiete Weißrußlands und der Ukraine wiederhaben. Es handelte sich um das Land, das bis 1772 bzw. 1793/1795 zwar zur Polnisch-Litauischen Union gehört hatte, das die alliierten Siegermächten 1919 aber nach den Volkstumsgrenzen Rußland zugesprochen hatten. Dort lebten 1919, vor der polnischen Eroberung, neben 6 Millionen nichtpolnischen Ukrainern, Juden und Weißrussen nur 1,5 Millionen Polen. Der Umgang der Polen mit den Nichtpolen wurde ab 1920 zum Problemfall, den man sowohl in der Sowjetunion als auch in England und in Frankreich registrierte. So schreibt der MANCHESTER GUARDIAN am 14.12.1931: »Die Ukraine ist unter polnischer Herrschaft zur Hölle geworden. Von Weißrussland kann man dasselbe mit noch größerem Recht sagen.« Der französische Slawistikprofessor Rene Martel - zu der Zeit oft Gast in Polen - schrieb: »Die Gefängnisse von Lemberg quellen über von Ukrainern aller Schichten, deren einziges Verbrechen darin bestand, Ukrainer zu sein oder Ukrainisch zu sprechen.« 1930 klagte der griechisch-katholische Metropolit von Lemberg, Erzbischof Szeptyckyj, in einem Brief: »Die polnischen Strafexpeditionen ruinieren unsere Dörfer, unsere Schulen und unsere wirtschaftlichen Einrichtungen. Es handelt sich um eine krisenhafte Zuspitzung eines Systems der Verfolgung, das seit 1920 nicht mehr aufgehört hat.«

Auch wenn es die kommunistische Sowjetregierung in den 20er und 30er Jahren nicht gestört haben mag, daß Polen in der damals ostpolnischen Ukraine und in Weißrußland 95 orthodoxe Kirchen zerstört und abgefackelt hatten, so konnten die Sowjets diese Drangsal an Weißrussen und Ukrainern nicht auf Dauer ohne Konsequenzen gegenüber Polen dulden. Die Rückeroberung der eigenen Minderheiten, die in »Ostpolen« immerhin eine Vierfünftel-Mehrheit bildeten, war ein naheliegendes Motiv.

Im Hintergrund wirkte außerdem Stalins langfristige Absicht, die bürgerliche Ordnung in Zentraleuropa durch die kommunistische zu ersetzen. Er versuchte, dazu in Europa die Voraussetzungen für einen Krieg der Briten, Franzosen und Deutschen gegeneinander zu schaffen. Nach seiner Rechnung wäre Mitteleuropa nach einem solchen Kriege so verwüstet und verarmt, daß die Bevölkerung dort reif und bereit für eine kommunistische Gesellschaftsordnung gewesen wäre. Stalin ließ zu diesem Zwecke 1939 fast gleichzeitig mit England, Frankreich und dem Deutschen Reich verhandeln, um den drei Parteien den Rücken für einen Krieg gegeneinander zu stärken. (2) Er bot Paris und London bis zu 120 Heeresdivisionen, wenn Briten und Franzosen dafür zum Krieg mit Deutschland schritten. Doch beide Staaten wollten dazu nur wenig eigene Truppen zur Verfügung stellen und den Sowjets die Hauptlast eines solchen Krieges überlassen. Das jedoch lag nicht in Stalins Absicht. So setzte der sowjetische Diktator auf die deutsche Karte, gab H. die Nichtangriffsgarantie vom 23. 8. 1939 und hoffte, daß der deutsche Diktator mit dieser Rückendeckung den ersten Schritt zum Kriege tun würde. Wegen der britisch-polnischen Garantieerklärung vom März 1939 konnte er ja damit rechnen, daß Briten und Franzosen nach dem ersten deutschen Schritt dem Deutschen Reich den Krieg erklären würden. Stalins Rechnung in bezug auf den deutsch-englisch-französischen Krieg ging schon zehn Tage später auf.

Dies alles hatte mit einer Befreiung Deutschlands nichts zu tun.


Die polnischen Kriegsinteressen

Die polnische Regierung von 1939 hätte nur ein einziges Interesse haben dürfen: die Konsolidierung und Bewahrung des von ihr geführten Vielvölkerstaats. Dazu hätte es einer Ausgleichspolitik im Inneren und nach außen hin bedurft, d. h. zu allen Nachbarstaaten und mit den 11 Millionen Nichtpolen im eigenen Lande. Doch die polnische Regierung war 1939 in dieser Hinsicht in ihrer seit 1920 verfolgten Politik gefangen. Mit einer Außenpolitik, die mal die West- und mal die Ostausdehnung des eigenen Landes zu einem Staat Großpolen anstrebte, hatten die Polen zwischen 1919 und 1938 Kriege und Invasionen gegen die Sowjetunion, gegen Litauen, Deutschland und die Tschechoslowakei begonnen und geführt und sich damit alle Nachbarn außer den Letten und Rumänen zum Feind gemacht. Dazu kam eine drakonische Polonisierung der Minderheiten an Ukrainern, Juden, Deutschen, Weißrussen, Litauern und Ungarn in Polen, die sich in den 30er Jahren zu einer massiven Verfolgung und Unterdrückung auswuchs und den 19 Millionen Polen 11 Millionen Feinde im eigenen Land bescherte.

Das Volk der Polen und mit ihm die Regierung seit 1919 fühlten sich als die legitimen Erben der Polnisch-Litauischen Union, in der die Polen bis 1772 als Oberschicht über viele Völker fremder Sprache herrschten. Dieses Reich der Polen und Litauer reichte lange Zeit etwa 250 km nach Osten in den russischen Sprachraum hinein und umfaßte für begrenzte Zeit auch Gebiete mit deutschsprachiger Bevölkerung im Westen. Die polnische Elite von 1919 wollte geographisch an 1772 anschließen. So sagte der polnische Delegierte bei den Versailler Verhandlungen Dmowski, daß die dem neuen Staate Polen zugestandenen Gebiete »nur eine Anzahlung auf ein wirkliches Großpolen sind.« (3)Polen verlangte in Versailles, daß ihm auch Teile von Pommern, ganz Ostpreußen und Oberschlesien angeschlossen werden müßten.

Die Forderungen der Polen verstummten nicht, bis es zum Zweiten Weltkrieg kam. Der stellvertretende Ministerpräsident Grabski schrieb 1923: »Vor allem besteht für die Machtpolitik Polens noch immer dasselbe grundlegende Dilemma, das auf unserer ganzen bisherigen Geschichte lastet, nämlich die Frage: Welche Richtung soll die Expansion des polnischen Volkes einschlagen?«Im Oktober 1925 stand in der GAZETA GDANSK zu lesen: »Polen muß darauf bestehen, daß es ohne Königsberg, ohne ganz Ostpreußen nicht existieren kann. Wir müssen jetzt in Locarno fordern, daß ganz Ostpreußen liquidiert wird.« 1930 in der regierungsnahen MOCARSTWOWIEC: »Unser Ideal ist, Polen mit den Grenzen an der Oder im Westen und der Neiße in der Lausitz abzurunden ... Wir werden die ganze Welt mit unserem Krieg gegen Deutschland überraschen.« 1933 bot die polnische Regierung der französischen dreimal in Geheimverhandlungen an, gemeinsam mit Frankreich einen Krieg gegen Deutschland zu eröffnen. (4) Im Juni 1939 berichteten zwei Beamte des englischen Auswärtigen Amts nach einer »fact finding mission« durch Polen von ihren Sondierungsgesprächen im polnischen Generalstab: »Jedenfalls schien die allgemeine Auffassung zu sein, daß Ostpreußen von Polen annektiert werden müsse.«

Die polnischen Kriegsmotive schienen, nach allem, was wir heute über die militärischen Kräfteverhältnisse von 1939 zwischen Polen und Deutschland wissen, illusorisch. Doch ab dem Frühjahr 1939 begannen die englischen und französischen Regierungen die polnische zu drängen, bei den laufenden deutsch-polnischen Verhandlungen gegenüber Deutschland hart zu bleiben. Es ging bei den Gesprächen zwischen Warschau und Berlin um den zukünftigen Status der 1920 von Deutschland abgetrennten Hansestadt Danzig, um die Verkehrsverbindungen zwischen dem Reichsgebiet und dem 1919 abgetrennten Ostpreußen und um den Minderheitenschutz der in Polen verbliebenen einen Million Volksdeutsche.

Im März 1939 schlossen England und Polen einen Vertrag zur gegenseitigen Militärunterstützung für den Fall eines deutsch-polnischen Konflikts um Danzig. Im Mai 1939 sagte der französische Oberbefehlshaber General Gamelin dem polnischen Kriegsminister Kasprzycki den Angriff des französischen Heeres gegen Deutschland für eben den gleichen Fall zu. Auch die USA signalisierten den Polen, daß sie auf ihrer Seite ständen. Und die Sowjetunion verhandelte bis zum Tage vor dem Abschluß des Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakts mit Großbritannien und Frankreich über einen gemeinsamen Krieg gegen Deutschland. Über die Gespräche wurde Polen ständig informiert. So glaubte man in Polen mit dem Versprechen der Briten und Franzosen, der Unterstützung der USA und der Illusion, die Sowjets ständen auf seiten der Briten und Franzosen, bis kurz vor Kriegsbeginn, man könne einen Krieg gegen Deutschland leicht gewinnen.

Auch dieses alles hatte mit einer Befreiung der Deutschen nichts zu tun.


Die deutschen Kriegsinteressen

Als erstes springt ins Auge, daß H. am 1. September 1939 »wegen Danzig« einen Krieg eröffnet. Doch das war nur der Anlaß. Die Gründe lagen tiefer.

Deutschlands Lage vor dem Zweiten Weltkrieg wurde von Verhältnissen geprägt, die weitestgehend Folgen von Versailles waren. Das Deutsche Reich beendete den Ersten Weltkrieg zwar mit Schulden, doch nicht überschuldet. Ein »normales« wirtschaftliches und demokratisch liberales Weiterleben wäre nach einem Ausgleichsfrieden 1919 durchaus möglich gewesen. Doch die dem Deutschen Reich 1920 ohne Verhandlungen auferlegten Friedenskonditionen belasteten die junge deutsche Nachkriegsrepublik in einer Weise, die den besiegten Deutschen eine Reihe von massiven Gründen hinterließ, den in Versailles festgelegten Status Deutschlands wieder zu verbessern. Die Gründe lagen auf den Gebieten der Wirtschaft und der deutschen Landesteile, die gegen das »Selbstbestimmungsrecht der Völker« von Deutschland abgetrennt und Nachbarstaaten zugeschlagen worden waren, also gegen den Willen der dort lebenden deutschen Mehrheitsbevölkerung.

Die 20 Reichsregierungen vor H. Amtsantritt versuchten, die Verbesserung der Lage Deutschlands auf dem Verhandlungswege durchzusetzen. Die Regierungen der Siegermächte kamen ihnen in keinem wesentlichen Punkt entgegen. Ab 1933 versuchte auch H., die Sanktionen des Versailler Vertrages auf dem Verhandlungsweg zu lockern, was ihm in keinem Fall gelang. Erst als er ab 1934 pokerte und ab 1937 mit Gewalt drohte, konnte er eines der Versailler Probleme nach dem anderen lösen. Dies ging so lange gut, bis er den Bogen überspannte und den Zweiten Weltkrieg ausgelöst hatte. So wurden aus den vitalen Interessen der Deutschen Interessen, die den Krieg auslösten. Der damalige britische Botschafter in Berlin Henderson schrieb dazu: »Die Nachkriegserfahrung hatte Nazi-Deutschland unglücklicherweise gelehrt, daß man ohne Gewalt oder Androhung von Gewalt nichts erreichen konnte.« (5)

Das erste vitale Interesse lag auf wirtschaftlichem Gebiet. Deutschland hatte ab 1920 Reparationen in nicht einlösbaren Dimensionen zu bezahlen. Die Schuldverschreibungen zur Bezahlung der letzten Zinsen für die Reparationen aus dem Ersten Weltkrieg muß die Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2010 einlösen. (6)

Das besiegte Deutschland hätte seine Handels-Hochseeflotte und einen großen Anteil seines Eisenbahn- und LKW-Fuhrparks an die Sieger abzugeben. Es verlor drei seiner vier Kohle-Reviere an zwei Nachbarstaaten, dazu 75% der Eisenerzvorkommen, große Landwirtschaftsgebiete, die privaten Auslandsvermögen (7) und die Auslandsniederlassungen der deutschen Wirtschaft. Deutschland mußte 26% des Wertes seiner zukünftigen Exporte als Strafe an die Sieger zahlen und sich die Masse seiner Reparationszahlungen als Kredite im Ausland borgen. So war die Lage der deutschen Wirtschaft, des Außenhandels und der Devisen nach zehn Friedensjahren katastrophal. Die Sieger gaben Deutschland keine Chance zur Erholung. Die deutsche Bevölkerung brauchte bedingt durch die Gebietsverluste mehr Lebensmittel- und Rohstoffimporte als vor 1914. Die Devisen hierfür mußten im Ausland verdient werden. Gleichzeitig weigerte sich das Ausland, Importe aus Deutschland aufzunehmen. Die Zölle auf deutsche Waren wurden ständig erhöht, deutsche Importe im Ausland kontingentiert und zu alledem deutsche Exporterlöse im Ausland beschlagnahmt, um damit außenstehende Reparationsforderungen zu bedienen. Dieses alles führte neben der Weltwirtschaftskrise Anfang der 30er Jahre zu einem Wirtschaftskollaps im besiegten Deutschland. Die Folgen waren Massenarbeitslosigkeit und die Verelendung breiter Schichten der Bevölkerung.

Ab 1934 begann das Deutsche Reich, sich aus dem Strudel von Devisenmangel, Wirtschaftslähmung und Arbeitslosigkeit zu lösen. Es schloß mit 26 anderen devisenarmen Ländern in Südamerika und Südosteuropa bilaterale Handelsverträge und führte mit ihnen den devisenfreien Handel auf Verrechnungsbasis ein (z. B. deutsche Lokomotiven gegen chilenische Linsen). Dies führte zu neuen Spannungen mit England und den USA. Zum einen »graste Deutschland damit im Vorgarten der USA«. Zum anderen waren die Banken in London und New York aus dem Kreditgeschäft zur Vorfinanzierung des Außenhandels dieser 27 Staaten ausgeschlossen, das bis dahin ihre Domäne gewesen war.

Dies war, mit den Augen der großen Welthandelsländer gesehen, eine deutsche »Kriegserklärung«.


Augenfälliger als diese stille Auseinandersetzung waren jedoch andere Folgen des deutschen Wirtschaftsdesasters nach dem Ersten Weltkrieg. Der Diktator H. leitete aus der Not der deutschen Bevölkerung aus den Verlusten wichtiger Landwirtschafts- und Bergbauregionen und aus der Behinderung Deutschlands im Welthandel seine Begründungen ab, mit denen er seine These rechtfertigte, daß Deutschland »Lebensraum im Osten« bräuchte. H. stellte diese Forderung nach Lebensraum zum ersten Mal konkret in seiner geheimen Rede vom 5. 11. 1937. ( 8 ) Er nannte dabei den Anschluß Österreichs und die Annexion der Tschechei als die konkreten Ziele, »um das Anrecht auf größeren Lebensraum« zu befriedigen. Weitere konkrete Ziele mit Bezug auf eine Lebensraumerweiterung erwähnte H. bis zum Kriegsbeginn keinmal, auch nicht in bezug auf Polen. Der spätere Konflikt mit Polen hatte im wesentlichen andere Gründe. So sind die vitalen deutschen Wirtschaftsinteressen 1939 noch keine Kriegsinteressen. Sie werden es aus H. Sicht erst 1941 mit dem Versuch, die Sowjetunion zu erobern.

Das zweite vitale Interesse Deutschlands lag bei den Landesteilen, die zwischen 1919 und 1921 durch Spruch der Siegermächte abgetrennt und Nachbarstaaten angegliedert worden waren. So waren Territorien mit deutschsprachiger Bevölkerung zwangsweise an Frankreich, Belgien, Polen, Litauen und an die Tschechoslowakei abgegeben worden. Deutschland verzichtete gegenüber Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg dreimal vertraglich auf Ansprüche auf Elsaß-Lothringen. Doch mit den östlichen Nachbarstaaten waren solche Verträge nicht geschlossen worden.

Außenminister Stresemann (Deutsche Volkspartei) sagte und schrieb 1925 dazu: »Eine meiner wesentlichen Aufgaben ist die Korrektur der Ostgrenzen; Die Wiedergewinnung Danzigs, des polnischen Korridors und eine Korrektur der Grenzen Oberschlesiens.« Und: »DieVerpflichtung, von jedem Angriff abzusehen, sind wir im Westen eingegangen. Wir haben sie für den Osten abgelehnt ... Der Völkerbund läßt den Krieg frei, wenn in politischen Fragen eine Einigung nicht zu erzielen ist. Ich strebe zwar keine kriegerischen Auseinandersetzungen an, schließe aber auch Grenzänderungen im Osten nicht aus, wenn die unmögliche Grenzziehung im Osten einmal Verhältnisse herbeiführen sollte, die dies erforderlich machen.«

Dies waren die Richtlinien deutscher Außenpolitik nach Osten, acht Jahre bevor Adolf H. deutscher Kanzler wurde.


Danzig war zu der Zeit zu 97% deutsch bewohnt, die ehemalige preußische Provinz Westpreußen noch 1918 zu 70%. In Oberschlesien stimmten 1921 61% der Bevölkerung für den Verbleib bei Deutschland. Im Memelgebiet stimmten im Dezember 1938 87% der Bevölkerung für einen Wiederanschluß an das Deutsche Reich. Und in den neugeschaffenen Vielvölkerstaat Tschechoslowakei waren 3 Millionen Deutsche gegen ihren Willen eingegliedert worden.

Keiner der genannten Nachbarstaaten hielt seine den Siegermächten abgegebenen vertraglichen Zusagen über die Menschenrechte und die politischen Rechte der deutschen Minderheiten ein. In Polen waren die Verhältnisse am ärgsten. Nachdem die polnische Regierung das Minderheitenschutzabkommen von 1920 einseitig gekündigt hatte, hat die Reichsregierung 1934 ein neues Abkommen zum Schutz der deutschen Minderheit in Polen geschlossen. Als auch das nicht eingehalten wurde, schloß die deutsche Regierung im November 1937 ein drittes. Auch das verlor im Frühjahr 1939 seine Wirkung. Deutschen in Polen wurden ihre Geschäfts- und Betriebslizenzen abgenommen, ihre Arztapprobationen entzogen, Bauernhöfe angesteckt, Geschäfte boykottiert und Deutsche auf offener Straße verprügelt. Der ukrainischen und der weißrussischen Minderheit in Polen erging es damals gleich schlecht.

Volksdeutsche, die versuchten, diesem Drama durch die Flucht nach Deutschland zu entgehen, wurden an der Grenze beschossen und erschossen wie Jahrzehnte später Deutsche auf der Flucht aus der DDR in die BRD. Trotzdem gelang allein im August 1939 etwa 80.000 Volksdeutschen die Flucht nach Deutschland. Der damalige Staatssekretär von Weizsäcker schrieb dazu: »Unsere diplomatischen und Konsularberichte aus Polen zeigten, wie 1939 die Welle immer höher auflief und das ursprüngliche Problem Danzig und Passage durch den Korridor überdeckte.«

Die Reichsregierung hatte 1939 der englischen, der polnischen und der französischen Regierung wiederholt mitgeteilt, daß die deutsch-polnischen Differenzen wegen der humanitären Tragödie der Volksdeutschen in Polen »noch in diesem Jahr«, noch 1939 geregelt werden müßten.

Das zweite, nicht so drängende Problem war der »Freistaat« Danzig. Die deutsche Hansestadt war 1920 ein eigenes Staatsgebilde geworden, losgelöst vom Deutschen Reich. Polen genoß im Freistaat Hafen-, Zoll-, Post- und Verkehrsprivilegien und hatte Danzig diplomatisch nach außen zu vertreten. Danzig unterstand dem Völkerbund, nicht Polen. Die Danziger Bevölkerung hatte wiederholt ihren Wiederanschluß an das Deutsche Reich gefordert.

Ein drittes, dringendes Problem war die Verkehrsanbindung des 1919 abgetrennten Ostpreußen an das Reichsgebiet. Zwischen Pommern und Ostpreußen lag nun polnisches Gebiet, der sogenannte Korridor. Deutschland mußte für den Verkehr vom Reich nach Ostpreußen Transitgebühren in Zloty zahlen. Doch der deutsch-polnische Handel erbrachte nicht genügend Zloty, mit denen man die Transitgebühren hätte zahlen können. Andere Devisen wurden nicht akzeptiert. So schloß die polnische Regierung wegen nicht bezahlter Transits eine Straßen- und eine Schienenverbindung nach der anderen. Für den Ersatzverkehr der Waren und Güter über die Ostsee reichten mit der Zeit die Hafeneinrichtungen in Ostpreußen nicht mehr aus. So begann Ostpreußen, wirtschaftlich auszutrocknen. Infolgedessen forderte die deutsche Reichsregierung von den Polen exterritoriale Schienenwege und eine exterritoriale Autobahn durch den polnischen Korridor nach Ostpreußen.

Die drei Punkte, Wahrung der Menschenrechte der Volksdeutschen, Wiederangliederung Danzigs an das Deutsche Reich und Bau exterritorialer Verkehrsverbindungen nach Ostpreußen, waren die drei Ziele, über welche die Reichsregierung seit Oktober 1938 mit der polnischen Regierung verhandelt hat. Als Gegenwert bot H. die Anerkennung der polnischen Gebietserwerbungen in Oberschlesien, Westpreußen und Posen. Solche Zugeständnisse hatte Polen von keiner der 20 Reichsregierungen vor H. haben können. Damit war Deutschlands bisheriges vitales Interesse an Gebiets- und Grenzkorrekturen gegenüber Polen erstmals seit 1919 auf Menschenrechte, Danzig und die Korridorpassagen reduziert. Als Polen 1938-39 keine dieser deutschen Forderungen akzeptierte, wurden diese am 1.9.1939 die deutschen Kriegsziele.


Französische Kriegsinteressen

Frankreich hatte 1918 sein Interesse, Deutschland links des Rheines und Luxemburg zu annektieren, in den Versailler Verhandlungen gegen das Veto Englands und der USA nicht durchsetzen können. Lediglich das Elsaß und Lothringen gingen für dauernd und das deutsche Saargebiet vorläufig an Frankreich. So blieb die Erweiterung Frankreichs bis zum Rhein und Belgiens Grenzen insgesamt ein unerfüllter Wunsch.

Mit Versailles war es Frankreich allerdings gelungen, Deutschland wirtschaftlich und militärisch zu enthaupten und selber erste Macht des Kontinents zu werden. Ab 1935 mit dem Wiederanschluß des Saargebiets an Deutschland, 1936 mit der Wiederbesetzung des deutschen Rheinlands durch die Wehrmacht und mit der Wiederaufrüstung der deutschen Streitkräfte hatte Frankreich dann einen seiner Versailler »Gewinne« nach dem anderen verloren. Der Wehrmachtswiederaufbau schürte in Frankreich neue Ängste. Man befürchtete, daß ein wieder starkes Deutschland doch noch Ansprüche auf Elsaß-Lothringen erheben könnte. Immerhin hatte das Elsaß im Jahre 1900 eine zu 88% deutschsprachige Bevölkerung. Deutschland hatte Frankreich nach 1918 - wie bereits erwähnt - dreimal vertraglich zugesagt, endgültig auf beide Landesteile zu verzichten. Doch die französischen Regierungen schenkten dem offensichtlich keinen Glauben.

So versuchte Frankreich, jede Revision des Versailler Vertrags zu deutschen Gunsten zu verhindern, und dies konsequenterweise auch im Falle Danzigs und des deutsche Wunschs nach krisensicheren, exterritorialen Verkehrsverbindungen durch den polnischen Korridor. Die Sicherung des Elsaß und Lothringens und das Zurückstutzen Deutschlands auf das »Versailler Maß« waren 1939 Frankreichs Kriegsinteressen. Ein Gedanke an eine Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus spielte dabei keine Rolle.


Englands Kriegsinteressen

Englands Kriegsinteressen waren nach dem Ersten Weltkrieg saturiert. Die deutsche Kriegs- und Handelsflotte waren nach dem Ersten Weltkrieg saturiert. Die deutsche Kriegs- und Handelsflotte waren dezimiert bzw. an die Sieger übergeben. Deutschlands Außenhandel war vom Markt verschwunden. Das Empire hatte sich die Mehrzahl der deutschen Kolonien einverleiben können. Und das kaiserliche Deutschland war als erste Macht des Kontinents zerschlagen. Wie Churchill in seinen Memoiren schrieb, war es seit 400 Jahren die Aufgabe britischer Außenpolitik, sich der jeweils stärksten Macht auf dem Kontinent »entgegenzustellen«. Das war gelungen.

Ab 1937 stieg das Deutsche Reich erneut wirtschaftlich und militärisch zur stärksten Macht Zentraleuropas auf. Dazu kam, daß H. wiederholte Male in Frankreich und in England die spätere Rückgabe der ehemals deutschen Kolonien oder Kompensation dafür gefordert hatte. Damit entstanden für die Briten drei alte Probleme: erstens die wachsende Wirtschaftskraft und Konkurrenz der Deutschen, zweitens eine neue stärkste Macht in Zentraleuropa und drittens der Anspruch H. auf die Kolonien.

H. hatte einerseits 1935 im Deutsch-Britischen Flottenabkommen die maximale Stärke der deutschen Seestreitkräfte vertraglich und tatsächlich auf ein Drittel der englischen begrenzt. Andererseits hatte er im Frühjahr 1939 aus dem Rest der inzwischen zerfallenen Tschechoslowakei, also der Tschechei, ein deutsches Protektorat gemacht und hiermit ein dem britischen Premierminister zuvor gegebenes Wort gebrochen. Damit war den Briten klar, daß H. notfalls über Leichen gehen würde.

Für die politische Elite Englands war nun abzusehen, daß H. nach einer friedlichen Danzig-Regelung zu Deutschlands Gunsten auch den letzten noch offenen Punkt der Versailles-Revision auf die Tagesordnung bringen würde, die Rückgabe der ehemals deutschen Kolonien. So versuchte die britische Regierung 1939, H. mit der Danzig-Angelegenheit eine Hürde aufzubauen, an der er springen oder halten mußte, also von sich aus Krieg beginnen oder auf die Heimkehr Danzigs und den Schutz der deutschen Minderheit in Polen verzichten.
Und Letzteres war kaum noch möglich. England schloß dazu im März 1939 einen Britisch-Polnischen Beistandspakt, um Polen in der Danzig-Frage stark zu machen.

Eine Woche vor Kriegsbeginn hat die britische Regierung der deutschen dann vorgetäuscht, sie würde in der Danzig-Angelegenheit zwischen Warschau und Berlin vermitteln,
und der polnischen Regierung hat sie dann verschlüsselt mitgeteilt, sie sollte zwar verhandeln, bräuchte aber dabei nicht auf die deutschen Forderungen einzugehen.
Damit war der Ausbruch eines weiteren Weltkriegs kaum noch aufzuhalten.



Quer- bzw. sonstige Hinweise im Text:
1- Seit der Wahl Konrads I. im Jahre 911 zum ersten deutschen König betrachtet.
2- Daten, Fakten und Quellen hierzu siehe »1939, der Krieg, der viele Väter hatte«, Seiten 427 ff und 526 f.
3- Dieses und die folgenden Zitate sind ausführlich und mit Quellenangaben im Buch »1939, Der Krieg, der viele Väter hatte« zu finden.
4- Polnischer Generalstab, 1951, Band I, Teil 1.
5- Henderson, »Failure of a Mission - Berlin 1937-39«, London 1940, Seite 197.
6- BMF -VB 2 - 0 1266 - b -16/04 vom 08. 07.04.
7- Nur die Vermögen in den USA wurden später zurückerstattet.
8 Mit dem sog. Hoßbach-Protokoll überliefert.

(Aus Soldat im Volk, Nr. 4 - Juli / August 2004)

Ich vermute mal, das wohl einige (hier) ihr Geschichtswissen nach dem Studium dieses Auszug des Buchs "etwas" differenzierter sehen ?!
Falls nicht (nötig), dient es immerhin als interessante Informationsquelle - und die Infos hatten für jene trotzdem einen gewissen Nutzen :wink:
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Beitrag von [KuB]HausTier »

Ergänzend empfehle ich folgendes Buch :

Titel : "Deutschland ausradieren" (Das 20. Jahrhundert in entlarvenden Zitaten)

Von : Hugo Wellems - Reinhard Oltmann

Erschienen im Arndt-Verlag
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Beitrag von Bazillus »

starker tobak das man erst sacken lassen muss.

im übrigen wird man so was in der schule wohl so nie "informiert" ;)
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Beitrag von No Mercy »

im übrigen wird man so was in der schule wohl so nie "informiert"
Natürlich nicht ... die Schuldfrage ist ja "eindeutig".

Auch wenn ich nicht alle Punkte in dem o. g. Bericht teile, so sind doch viele Aspekte als erwähnenswert zu betrachten.

Fakt ist jedenfalls: Jedes Land hat in dieser Zeit seine eigenen Ziele gesehen ... nur Deutschland war am eindeutigsten ausgerichtet und hat seine Ziele am aggressivsten verfolgt (die Details sind wohl jedem bekannt).

Meine Meinung dazu ist etwas einfacher: Ohne den 1. Weltkrieg (dessen Kriegsschuld wesentlich komplizierter ist) und dem Versailler Vertrag wäre der 2. Weltkrieg so nie gekommen. Nach dem Krieg 1914/18 wurden von den Siegermächten auch einfache Parolen ausgegeben (Deutschland hat die Kriegsschuld und damit die Reparationen zu zahlen). Missmanagement auf europäischer Politikebene (USA sieht es ähnlich aus) hat von dem Aspekt her fast schon Tradition (siehe Kriege der letzten Zeit z. B. Balkan, Kongo/Ruanda etc.).
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Beitrag von WolfVox (GER) »

No Mercy hat geschrieben:
Auch wenn ich nicht alle Punkte in dem o. g. Bericht teile, so sind doch viele Aspekte als erwähnenswert zu betrachten.

Fakt ist jedenfalls: Jedes Land hat in dieser Zeit seine eigenen Ziele gesehen ... nur Deutschland war am eindeutigsten ausgerichtet und hat seine Ziele am aggressivsten verfolgt (die Details sind wohl jedem bekannt).
Keiner der Punkte im o.g. Bericht sind unwahr oder verfälscht, sondern heben - Ausnahmsweise auch einmal - die Sichtweise der Deutschen dabei hervor.

Politische Ränkespiele, die allgemeine wirtschaftliche Situation, wie auch die eigene militärische Vormachtsstellung in Europa aus- / aufzubauen
und andere damit an die Wand zu drücken bzw. möglichst auszuschalten, sind so vielschichtige Themen, die mMn NICHT auf knapp 12 Jahre
Nationalsozialistischer Gewaltherrschaft(=Diktatur) in Deutschland als einziger Auslöser dieser Katastrophe komprimiert werden kann.
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Beitrag von No Mercy »

1. Über deinen kurzen Antwortpost war ich sehr erfreut (normal muss man sich ja immer durch 50-60 Zeilen wälzen---;).

2.
Keiner der Punkte im o.g. Bericht sind unwahr oder verfälscht, sondern heben - Ausnahmsweise auch einmal - die Sichtweise der Deutschen dabei hervor.
Ich habe nie behauptet, daß diese Punkte unwahr wären. Ich habe ausgedrückt, daß ich diese Sichtweise nicht komplett teile (das ist was anderes).

Ein Beispiel:
Eine Woche vor Kriegsbeginn hat die britische Regierung der deutschen dann vorgetäuscht, sie würde in der Danzig-Angelegenheit zwischen Warschau und Berlin vermitteln,
und der polnischen Regierung hat sie dann verschlüsselt mitgeteilt, sie sollte zwar verhandeln, bräuchte aber dabei nicht auf die deutschen Forderungen einzugehen.
Damit war der Ausbruch eines weiteren Weltkriegs kaum noch aufzuhalten.
War damit der Ausbruch des 2. Weltkrieges nicht mehr aufzuhalten? Sicherlich hätte man es noch anders versuchen können. Deutschland hat zu dem Zeitpunkt auch kein Interesse mehr an diplomatischen Regelungen gehabt (was sicherlich noch möglich gewesen wäre). Der Krieg gegen Polen und Frankreich (und später Russland) war eine Sache die man in der Reichsregierung eingeplant hatte. Was jetzt nicht bedeuten soll, daß die Russen nicht ähnliches planten (wenn auch als Zukunftsprojekt). Das die Sicherungen für Polen von England und Frankreich mehr oder weniger verlogen war dürfte jedem Geschichtskundigen auch klar sein (ansonsten hätte man auch Russland den Krieg erklären müssen). Polen war England und Frankreich ..... nicht egal .. sondern S...... egal (Hart formuliert, aber so war das). Es war von vorne herein nur ein Bündnis gegen Deutschland (Aus wirtschaftlichen und politschen Gründen ... niemals aus humanen).
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Beitrag von WolfVox (GER) »

Ich habe nie behauptet, daß diese Punkte unwahr wären. Ich habe ausgedrückt, daß ich diese Sichtweise nicht komplett teile (das ist was anderes).
So wollte ich meinen Satz dazu auch nicht verstanden wissen - er war wohl nur etwas unglücklich von mir formuliert :?

---
War damit der Ausbruch des 2. Weltkrieges nicht mehr aufzuhalten? Sicherlich hätte man es noch anders versuchen können. Deutschland hat zu dem Zeitpunkt auch kein Interesse mehr an diplomatischen Regelungen gehabt (was sicherlich noch möglich gewesen wäre). Der Krieg gegen Polen und Frankreich (und später Russland) war eine Sache die man in der Reichsregierung eingeplant hatte.
Nun, wenn selbst (s. oben) Stresemann(=Deutsche Volkspartei - NICHT Mitglied der NSDAP) lange vor(=1925) H. Machtergreifung bereits sagte und schrieb:
»Eine meiner wesentlichen Aufgaben ist die Korrektur der Ostgrenzen; Die Wiedergewinnung Danzigs, des polnischen Korridors und eine Korrektur der Grenzen Oberschlesiens.«
Und: »Die Verpflichtung, von jedem Angriff abzusehen, sind wir im Westen eingegangen. Wir haben sie für den Osten abgelehnt ...
... Der Völkerbund läßt den Krieg frei, wenn in politischen Fragen eine Einigung nicht zu erzielen ist.

Ich strebe zwar keine kriegerischen Auseinandersetzungen an, schließe aber auch Grenzänderungen im Osten nicht aus,
wenn die unmögliche Grenzziehung im Osten einmal Verhältnisse herbeiführen sollte, die dies erforderlich machen.«
... und die Provokationen und Übergriffe (NICHT nur gegenüber der deutschen Minderheit) und das "mit-dem-Säbel-rasseln" in Polen 1939 "quasi"
ihren Höhepunkt erreichte, war wohl der Ausbruch des 2. Weltkriegs nicht mehr aufzuhalten - zumindest wäre dies für mich auch nachvollziehbar.
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Re: nunja

Beitrag von [KuB]HausTier »

No Mercy hat geschrieben:Was jetzt nicht bedeuten soll, daß die Russen nicht ähnliches planten (wenn auch als Zukunftsprojekt)
Hierzu mal ein paar interessante Zitate :
"Die friedliche Politik ist eine gute Sache.
Bis zu einer bestimmten Zeit haben wir die Linie der Verteidigung vertreten, bis zum Zeitpunkt, bis wir unsere Armeen noch nicht umgerüstet haben, die Armee noch nicht mit modernen Kampfmitteln ausgerüstet haben.
Jetzt aber, da wir unsere Armee umgestaltet haben, jetzt, da wir stark geworden sind, jetzt muß man von der Verteidigung zum Angriff übergehen.
Bei der Verwirklichung der Verteidigung unseres Landes sind wir verpflichtet, offensiv zu handeln.
Wir müssen von der Verteidigung zur Militärpolitik des offensiven Handelns übergehen.
Wir müssen unsere Ehrziehung, unsere Propaganda, Agitation, unsere Presse im offensiven Geist umbauen.
Die rote Armee ist eine moderne Armee, eine moderne Armee ist aber eine offensive Armee."

(In Rußland nach dem zweiten Weltkrieg veröffentliche Kurzfassung der Rede Stalins vor Absolventen der Militärakademien vom 5. Mai 1941)
Quelle:
Deutschland ausradieren (Arndt-Verlag 2003) bzw. In: Post, Walter. Unternehmen Barbarossa. Hamburg/Berlin/Bonn 1996, S 276
Eine sehr direkte Ansage wie ich finde...
Ein untrügliches Indiz für grossangelegte Angriffsplanungen bildete fernerhin die Kartenausstattung der roten Armee.
Den deutschen Truppen ist an verschiedenen Stellen im grenznahen Bereich, aber auch im tiefen Hinterland Kartenmaterial in die Hände gefallen, das weit nach Westen, in den deutschen Raum, hineinreichte, und ebenso reichhaltige Unterlagen, die über Deutschland aufklärten.
...Eine solche Kartenausstattung der roten Armee ist in der Tat um so verrätischer, als es den sowjetischen Truppen durchweg an Kriegskarten gebrach, nachdem sich die Operationen wider Erwarten plötzlich östlich der Staatsgrenze auf eigenen Gebiet abspielten.

Quelle:
Hoffmann, Joachim. Stalins Vernichtungskrieg 1941-1945. München 1995, S. 45 f.
Karten von Deutschland um russisches Gebiet zu verteidigen ? :roll:
Mit Hilfe des Sprachführers konnte man sich leicht mit den Einwohnern verständigen: "Wie heisst das Dorf?" "Wo befinden sich Brunnen?" "Wo ist Benzin?"
Man konnte auf ein Postamt gehen und völlig verständlich zum Telegrafisten sagen: "Hör auf zu telegrafieren - sonst erschieße ich dich!"
Man konnte verlangen, daß ein Einheimischer vorher einen Schluck trank oder ein Stück abbiß, ehe der Befreier etwas verzehrte.
So sollte verhindert werden, daß die verfluchten Ausländer unsere Soldaten vergifteten.
...Die Fragen richteten sich in der Hauptsache an die Einwohner: "Wo haben sich Polizisten versteckt?" ...
Der kleine Sprachführer taugte nur auf deutschen Gebiet etwas.
Nur dort konnte man ihn benutzen.
In Propoisk würde man auf deutsch nicht fragen, wie man zum Rathaus kommt und wo sich der Bürgermeister versteckt hat.

(Über den im Mai und Juni 1941 in grosser Auflage gedruckten "Kleinen russisch-deutschen Sprachführer")
Quelle:
Suworow, Viktor. Stalins verhinderter Erstschlag. Selent 2000, S. 245 f.
ohne Worte...
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Beitrag von WolfVox (GER) »

Passend zum Thread-Titel(=Der Anfang), ein Posting aus einem anderen Forum zum diesjährigen 60-sten Jubiläum von "Das Ende".

Zitat:

Zweierlei Kriegsende


Hubertus Knabe leitet die Gedenkstätte Hohenschönhausen.
Er erinnert daran, daß für Millionen Deutsche der 8. Mai 1945 keine Befreiung brachte.

von Hubertus Knabe


Den Deutschen wird oft der Vorwurf gemacht, Weltanschauungen seien ihnen wichtiger als die Wirklichkeit.
Vielleicht zu Recht, wie die Debatten über das Kriegsende vor 60 Jahren zeigen. Fixiert auf ein paar hundert Rechtsextremisten,
die am Brandenburger Tor demonstrieren wollen, steht längst nicht mehr das tatsächliche Geschehen im Mittelpunkt.
Statt dessen geben Politiker ein zunehmend ritualisiertes Glaubensbekenntnis ab: Der 8. Mai 1945 war ein Tag der Befreiung!
Die Realität sah freilich anders aus. Keiner der Alliierten hatte damals vor, die Deutschen zu befreien.
Bis zuletzt hatten diese ihrem "Führer" gehorcht und verbissen für ihn gekämpft. 8,5 Millionen betrug allein die Zahl der NSDAP-Mitglieder.
Abgesehen von der Minderheit der rassisch oder politisch Verfolgten, die den Sieg der Alliierten herbeisehnten, gab es wenige Deutsche, die man hätte befreien können.
In Wirklichkeit ging es darum, Deutschland militärisch zu besiegen. Es sollte zur bedingungslosen Kapitulation gezwungen und besetzt werden.

Nicht damit sich die Deutschen eine bessere Führung wählen könnten, sondern um für die nächsten 50 Jahre auszuschließen, daß sie erneut einen Krieg beginnen.
Nach der Direktive für die US-Militärregierung, die Präsident Truman am 10. Mai 1945 billigte, war Deutschland "nicht besetzt zum Zwecke seiner Befreiung,
sondern als besiegter Feindstaat". Die Reichsregierung wurde aufgelöst, die Deutschen verloren jedes politische Selbstbestimmungsrecht.

Die meisten waren sich dieser Lage sehr bewußt und haben die Niederlage deshalb auch nicht als Befreiung empfunden.
Zu Recht wird dem entgegengehalten: Der 8. Mai war zwar eine Kapitulation, aber er hat Freiheit und Demokratie gebracht.
Insofern wurde es dann doch noch eine Befreiung, wenn auch gegen den Willen der Befreiten.

Auch heute gibt es Situationen, wo Nationen zu ihrem Glück gezwungen werden müssen - wie in Afghanistan oder auf dem Balkan.
Auch den Einmarsch im Irak haben die Amerikaner mit seiner Befreiung begründet.
Dabei wird leicht vergessen, daß die Demokratie nach 1945 nur im Westen Deutschlands einzog.
Im Osten installierte Stalin eine kommunistische Diktatur, deren Existenz viele Westdeutsche schon vor der Wiedervereinigung gern verdrängten.
Er half zwar entscheidend mit, das nationalsozialistische Terrorregime zu zerschlagen, doch kam er nicht als Befreier.

Er war selber ein blutiger Tyrann, der Millionen Tote auf dem Gewissen hatte. Während Briten und Franzosen Deutschland 1939 den Krieg erklärten,
marschierte Stalin in Polen ein und schloß mit H. einen Freundschaftsvertrag.
Und den Sieg der Alliierten im Frühjahr 1945 nutzte er nur dazu, halb Europa seiner eigenen Diktatur zu unterwerfen.

Die berechtigte Scham vieler Deutscher über die Verbrechen der Nazis hat dazu geführt,
daß der unterschiedliche Verlauf des Kriegsendes in Ost und West aus den Augen geriet.
Im Westen verteilten die Soldaten Schokolade.
Im Osten vergewaltigten sie etwa zwei Millionen Frauen und erschossen willkürlich Zehntausende Zivilisten.
Wie Lew Kopelew, Germanist und russischer Jude, beim Einmarsch in Ostpreußen erschüttert feststellte,
benahmen sich die Rotarmisten selber wie "Faschisten". Wenig später kam er ins Gulag.

Hinter den kämpfenden Truppen kam Stalins Geheimpolizei.
Über drei Millionen Kriegsgefangene und Zivilisten kamen in sowjetische Arbeitslager, wo ein Drittel von ihnen starb.
Auf dem Gebiet der späteren DDR wurden weit über 100 000 Menschen verhaftet.
Zehntausende verhungerten in den neuen sowjetischen Konzentrationslagern, die - wie Buchenwald oder Sachsenhausen - oft die alten waren.

In dem von der Roten Armee eroberten Territorium kamen etwa 2,5 Millionen Deutsche durch Flucht, Vertreibung oder Verschleppung ums Leben.

Daran zu erinnern ist nicht der Versuch, aus Tätern Opfer zu machen. Unter dem stalinistischen Terror litten die von Deutschland überfallenen
Staaten nicht minder. Aus der Ukraine wurden bis Oktober 1944 etwa 140 000 Menschen deportiert und 40 000 getötet,
aus dem Baltikum fast eine halbe Million verschleppt, verhaftet oder umgebracht.
In Polen wurde vor allem die Heimatarmee, die im Untergrund gegen die Deutschen gekämpft hatte, gnadenlos verfolgt.
Nicht einmal die befreiten sowjetischen Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen blieben verschont.
Als "Vaterlandsverräter" landeten Hunderttausende in Stalins Arbeitslagern.


Der sowjetische Terror bildete die Voraussetzung für die Durchsetzung kommunistischer Diktaturen.
Die Hoffnungen auf einen demokratischen Neubeginn wurden bitter enttäuscht.
Militärtribunale verurteilten auch in Deutschland Tausende Antifaschisten und Demokraten zu langen Haftstrafen oder zum Tode.
Wie zum Hohn bezeichnete die SED diesen sowjetischen Diktaturexport als Befreiung und erklärte den 8. Mai sogar zum Staatsfeiertag.


Wenn in Deutschland trotzdem pauschal vom Tag der Befreiung gesprochen wird, dann offenbart sich darin vor allem eine Sehnsucht
nach Entlastung: Wenn die Deutschen im Mai 1945 befreit wurden, waren sie keine Täter, sondern Opfer der H.-Diktatur.
Mit diesem Bewußtsein lassen sich die Verbrechen der Nationalsozialisten besser ertragen.

Die NPD spielt in diesem Umdeutungsprozeß die Rolle eines Katalysators. Indem man sich über sie empört,
macht man sich selbst zu nachträglichen Widerstandskämpfern - und verschafft ihr dabei erst Popularität.
Ausgerechnet den Rechtsradikalen fällt heute die Rolle zu, der SED-Propaganda in Deutschland zum Sieg zu verhelfen.



----------------------------------------------------------


-Hubertus Knabes Buch "Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ostdeutschland" (Propyläen, 390 Seiten, 24 Euro),
ab 29. März im Buchhandel Artikel erschienen am 20. März 2005




Hubertus Vater ist Mitbegründer der Grünen! (pers. Anm. v. WV: "Jede Familie hat wohl ein (schwarzes?) Schaf als Gärtner" ? )

*Zitat Ende*


==============================================



Ich selbst möchte mich im Moment noch nicht dazu äussern und erst einmal abwarten, was
andere (hier) noch darüber / dazu schreiben, oder ob überhaupt jemand etwas vom Thema hält.
"Man kann alle Leute einige Zeit und einige Leute alle Zeit,
... aber nicht alle Leute alle Zeit zum Narren halten"
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Beitrag von ^7Sw^1!^7ng^1Ha^7!^1L »

Ich kann dazu nur sagen und zitieren:
"Das erste was im Krieg stirbt, ist die Wahrheit...!!"
und
"Der Sieger schreibt [die] Geschichte ! "
Desweiteren gilt,
Daß Krieg NIE aus humanen, religiösen o.ä. Gründen geführt wird, sondern IMMER aus Wirtschaftlichen Gründen ...!!

OK, was Adolf (oder SEINE Führer ;) ) da gemacht haben, war nicht so ganz sauber...!! -Aber es stimmen sicherlich nicht alle Greultaten, so wie sie dargestellt werden...!!
Genau wie bei Milosovitz, Sadam, etc.

Bei diesen Darstellungen nämlich, geht man davon aus, daß man selbst und der Rest der Welt "sauber" sind ...!!
-Is aber nicht !!
-Wenn man an die Folterungen der Ammis in Kuba und in sonst geheimen Gefängnissen denkt ...!! -Deutsche Waffen, mit denen ANDERSWO Kriege gefochten werden !!
-Ok, die Faschistischen Methoden sind raus aus D-Land und der restlichen Welt,
aaaaaaaber das heißt ja nicht, daß die westliche Welt diese Methoden nicht woanders anwendet...!!
"Wenn der Vorhang fällt, schau hinter die Kulissen,
denn die 'bösen' sind oft gut und die 'guten' sind gerissen !!"
-Denkt daran mal nicht nur wenn Ihr über Adolf nachdenkt, sondern auch bei allen Anderen Kriegen, die gefochten werden oder von denen Ihr hört ...!!

LEIDER istr die Menscheit ZU DUMM zum einfachen Teilen der Güter, sonder alle wollen immer mehr, ohne zu fragen, wem es dafür fehlt...!!
(dt. Autofahrer, die sich über n bischen mehr Spritt-Preis aufregen, aber DABEI nicht an die Kinder des Landes denken, aus dem das Öl kommt, die nach 18std Arbeit gerade mal mit "StockUndRadkappe" spielen...!!)
-Is doch wohl klar das es dabei zu Konflikten kommt !! (Standart-Grund für Kriege)


Zum schluss noch das beste Zitat, was ich dazu je gehört hab:
"Wenn die Geschichte dem Menschen eines lehrt, dann das der Mensch nie aus der Geschichte lernt !! "
Ich treffe meine Feinde am Ende ihres Lebens.
Sie winseln um Gnade, doch vergebens !!

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Beitrag von [KuB]HausTier »

@WolfVox
In Deinen Post's (bzw. Berichten) steht vieles (nicht alles) was ausreicht, sich eine Nachkriegsmeinung zu bilden und/oder bilden zu können.
(wenn man nur will :wink: )

Was Rechts- oder Linksradikalismus der heutigen Tage betrifft:

Verbrechen leugnen, verschweigen oder "schön reden" bringt nur erneuten bzw. wieder aufgewärmten Hass zwischen den Menschen.
(Auch ein Grüner kann denken) :shock:
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Beitrag von ^7Sw^1!^7ng^1Ha^7!^1L »

Das stimmt,
EIN Sündenbock für alles... ->Das wahrt den Frieden...!!
--> Und niemand muß sich mehr Gedanken machen, wer oder was wirklich das grosse Ganzen gesponnen hat !!

Doch die, die die Wahrheit suchen (wofür auch immer ;) ) werden naturlich immer wieder den ein oder anderen Konflikt hervorufen...!! -Weils ohne Wahrheit eben doch einfacher zu erklären war !!

So lange, wie wir oder andere beteiligte Nationen ihr damaliges Verschulden nicht selbst zugeben oder einsehen, kann man sich auch nicht selbst verzeihen (nicht persönlich, sondern politisch), dann auch kein anderer...!!

P.S.:
Trotz, daß ich absolut gegen Nationalismus, Patriotismus, Radikalismus, etc. bin,
könnt ich nicht sagen, daß ich damals nicht der Nazi-Propaganda auf dem Leim gegangen wäre... ;) !! -Think it !!
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Beitrag von WolfVox (GER) »

^7Sw^1!^7ng^1Ha^7!^1L hat u.a. geschrieben:
OK, was Adolf (oder SEINE Führer :wink: ) da gemacht haben, war nicht so ganz sauber...!! -Aber es stimmen sicherlich nicht alle Greultaten, so wie sie dargestellt werden...!!
Genau wie bei Milosovitz, Sadam, etc.
Es geht oder ging mir bei dem Thema weniger (oder gar nicht) um irgend-welche Greueltaten oder Unmenschlichkeiten,
die der Schatten einer jeden kriegerischen Auseinandersetzung schon immer war und auch auch zukünftig sein wird, sondern
(mehr) darum, um die völlige Einseitigkeit, in welcher Form in Deutschland darüber berichtet / wir uns damit auseinander setzen.



@HausTier hat u.a. geschrieben:
In Deinen Post's (bzw. Berichten) steht vieles (nicht alles) was ausreicht, sich eine Nachkriegsmeinung zu bilden und/oder bilden zu können.
(wenn man nur will :wink: )

Da dieses Thema - in welcher Form auch immer - ja öfter mal bei uns in den Medien auftaucht, kann
es mMn wohl auch kein Fehler sein, andere als die "üblichen" Meinungen darüber zu lesen / hören :wink:

Was Rechts- oder Linksradikalismus der heutigen Tage betrifft:

Verbrechen leugnen, verschweigen oder "schön reden" bringt nur erneuten bzw. wieder aufgewärmten Hass zwischen den Menschen.
(Auch ein Grüner kann denken) :shock:

Völlig korrekt.
Das PERVERSE daran ist für mich, dass damit vor allem innerhalb einer VÖLLIG UNSCHULDIGEN Nachkriegs-Generationen an den Ereignissen, nur noch
"der HASS untereinander" (wer denn nun richtig oder falsch mit seiner Ansicht / Gesinnung liegt) geschürt und Öl ins Feuer damit oft nur gegossen wird.
Wobei kein gebildeter Mensch sich nur SW-Sendungen anschaut, aber bei seinen (politischen) Ansichten, diese sehr wohl und mehr als offensichtlich vertritt.
Pervers deshalb, wenn sich mehr als 2 Generationen später, sich (scheinbar?) gebildetete Menschen, wegen ihrer Ansicht / Gesinnung glauben, sich deshalb
bis aufs Blut bekämpfen zu müssen und damals-wie-heute, damit nur gänzlich Unbeteiligte mit hineingezogen und (u.U. WIEDER) darunter leiden müssen.

Da die ("wirklich") Schuldigen oder Verantwortlichen an den einzelnen Verbrechen längst bekannt und die Meisten davon auch bereits dafür ver- / abgeurteilt
wurden, kann es sicher NICHT die vordergründige Aufgabe eines Teils der Folgegeneration-en sein, über seine eigenen Vorfahren heute "den Stab zu brechen",
wenn diese sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, zumindest aber die große Masse davon, sich damals auch nicht anders verhalten hätte.
Das Verwerfliche daran ist für mich jedoch, wenn manch einer heute glaubt, sich als Richter und Henker in Personlaunion NICHT nur über jene berufen fühlt,
sondern dies HEUTE an / mit Andersdenkenden, weil er sich im Recht sieht (welches bitte ?), seine ganz persönliche Probleme damit in der Form lösen will.



Mit Worten wurde bisher sicher noch NIE ein Mensch getötet - jedoch schon Millionen zum Hass gegeneinander aufgestachelt.
Wenn jedoch auf Worte sogar noch Taten folgen, um damit das zu bekämpfen was man eigentlich verurteilt, dann gehören
"diese Aufhetzer" mMn bereits dafür aus dem Verkehr gezogen - welcher politischen Gesinnung auch immer diese angehör(t)en.




Übrigens....
NUR der Vater des Autors war Mitbegründer der Grünen.
Er selbst hat wohl nur die "völlig einseitige" Vergangenheitsbewältigung / politische Bildung in Deutschland erkannt - immerhin ein Lichtblick in der Familie 8)



^7Sw^1!^7ng^1Ha^7!^1L hat u.a. geschrieben:
P.S.:
Trotz, daß ich absolut gegen Nationalismus, Patriotismus, Radikalismus, etc. bin,
könnt ich nicht sagen, daß ich damals nicht der Nazi-Propaganda auf dem Leim gegangen wäre... :wink: !! -Think it !!
Da ich mich - wenn überhaupt - als Patriot einstufen würde (ansonsten bräuchte ich mich zu solch einem Thema in der Form auch nicht zu äussern), bin ich
mir heutzutage eigentlich völlig sicher, das ich mich wohl auch nicht großartig im Verhalten der großen Masse der damaligen Deutschen unterschieden hätte.

Andererseits bin ich aber auch der Überzeugung, das dies wohl nicht nur mir so gegangen wäre, sondern
auch bei "heutzutage" politisch völlig Unbeteiligten, wohl auch damals größtenteils der Fall gewesen wäre.

Wir werden es aber wohl niemals (mehr) mit 100%-tiger Sicherheit beweisen können - jedoch dürfte die Wahrscheinlichkeit sehr hoch liegen :wink:



Apropos Propaganda.
Erkennst du eigentlich in den "deutschen" Medien KEINE einseitig(!) geführte Propaganda ?
Und falls (noch) nicht, bist du denen eh schon lange auf den Leim gekrochen - kein Thema :P
=> Wobei du damit in die große Masse auch nicht großartig auffällst
- ausser du denkst auch einmal darüber nach, oder schreibst etwas davon.
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mmh

Beitrag von No Mercy »

Da ich mich - wenn überhaupt - als Patriot einstufen würde (ansonsten bräuchte ich mich zu solch einem Thema in der Form auch nicht zu äussern), bin ich
mir heutzutage eigentlich völlig sicher, das ich mich wohl auch nicht großartig im Verhalten der großen Masse der damaligen Deutschen unterschieden hätte.

Andererseits bin ich aber auch der Überzeugung, das dies wohl nicht nur mir so gegangen wäre, sondern
auch bei "heutzutage" politisch völlig Unbeteiligten, wohl auch damals größtenteils der Fall gewesen wäre.
Klare Aussage!

Ist in Deutschland eh immer beeindruckend wer alles im Widerstand gewesen wäre ... wenn er selber damals gelebt hätte. Es waren damals ganz andere Voraussetzungen. Ohne ein erstarken der Kommunisten (die waren damals auch net gerade für ihre zimperlichkeit bekannt) wären die rechten Parteien niemals an die Macht gekommen. Das Großkapitial bekam kalte Füsse und unterstütze daher die rechten Parteien (Motto: Lieber die, als die linken die alles private verstaatlichen wollen). ...naja ... wäre jetzt ein Roman wenn man alle Gründe aufzählen wollte...;)
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Beitrag von ^7Sw^1!^7ng^1Ha^7!^1L »

WolfVox (GER) hat geschrieben:^7Sw^1!^7ng^1Ha^7!^1L hat u.a. geschrieben:
Apropos Propaganda.
Erkennst du eigentlich in den "deutschen" Medien KEINE einseitig(!) geführte Propaganda ?
Meinst Du mich ??
-Hab ich was zu Medien gesagt ??
-> Is wohl klar, daß westliche Medien immer westlich berichten ... ;) !!
(besonders, wenn man die Zahl der dt. Medienanstallten an einer Hand abzählen kann, diese dann wieder der ein oder anderen Partei verbunden sind, aber zig verschiedene Sender betreiben ...)

==> Trust NoOne !! (wissen, das man evtl auch gar nichts weiß)

P.S.:
Zum Thema Aufständigkeit im 3.Reich, kann ich seeehr den Film Swing Kids empfehlen!! ;)
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