Gewalttäter als Kandidaten?
Verfasst: Fr 7. Jan 2005, 14:05
Es gibt Fernsehbericht, welche eigentlich nicht auf der City besprochen werden sollten. Dies hier ist so ein Fall (aus der Sendung "Panorama"), da er leicht falsch verstanden werden kann. Ich habe mich aber trotzdem dazu entschlossen, weil der Vorgang fast schon an Volksverdummung grenzt.
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http://www.ndrtv.de/panorama/archiv/2005/0106/npd.html
Steinburg, Anfang Dezember: weit über 100 NPDler sind zum Auftakt des Landtagswahlkampfes Schleswig-Holstein gekommen. Vor ihrem Versammlungslokal ziehen Gegendemonstranten auf und beginnen mit Steinen und Flaschen zu werfen. NPD-Funktionäre werfen zurück, doch dabei bleibt es nicht. Als sie offenbar erkennen, dass sie in der überwältigenden Überzahl sind, beginnen sie vor laufender Kamera einen gnadenlosen Angriff auf die inzwischen fliehenden Demonstranten. Auch Landtagskandidat Ingo Stawitz und zwei NPD-Bundesvorstandsmitglieder beteiligen sich an der Gewalt. Auf wehrlose, verletzt am Boden liegende Demonstranten wird weiter eingeprügelt, schließlich müssen anwesende Zivilbeamte der Polizei zwei scharfe Schüsse abgeben, damit die NPDler von ihren Opfern ablassen.
Die NPD kandidiert für die am 20. Februar angesetzten Landtagswahlen in Schleswig-Holstein, auch mit vorbestraften Kandidaten. Auf Listenplatz Nummer 6 steht Peter von der Born, mehrfach vorbestraft u.a. wegen Körperverletzung. Als Direktkandidat im Wahlkreis Lauenburg Nord kandidiert Heino Förster, 1993 zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt wegen versuchten Mordes an Asylbewerbern.
Liest sich fast schon wie eine klare Sache. Die bösen Buben sind die man immer vermutet. Hier noch die Presseerklärung von Panorama.
http://www.ndrtv.de/panorama/archiv/200 ... resse.html
Staatsanwaltschaft Itzehoe ermittelt gegen Funktionsträger der NPD Schleswig-Holstein Fernsehaufnahmen belegen auch Körperverletzung durch Bundesvorstandsmitglieder
Aufnahmen von PANORAMA und dem NDR Schleswig-Holstein-Magazin zeigen den NPD-Landtagskandidaten Ingo Stawitz beim Steinewerfen. Unmittelbar vorausgegangen war eine Demonstration gegen die NPD-Auftaktveranstaltung zum Schleswig-Holstein-Wahlkampf am 4. Dezember 2004 in Steinburg bei Itzehoe. Nachdem Demonstranten das Versammlungslokal mit Steinen beworfen hatten, erwidert außer Stawitz auch Manfred Börm diese Würfe. Börm ist Mitglied im Bundesvorstand der NPD.
Obwohl die Demonstranten daraufhin fliehen, setzen NPD-Funktionäre nach und verprügeln die Fliehenden. Filmisch dokumentiert ist auch, wie Stefan Köster, ein weiteres Mitglied des NPD-Bundesvorstands, auf eine am Boden liegende Frau eintritt.
Der Einsatzleiter der Polizei, Uwe Kleinig, zeigt sich in PANORAMA "schockiert" von der Gewalt der Rechten, die "deutlich stärker" gewesen sei als die der Linken, von denen es "keine Gegenwehr" gegeben habe. Als einer der Rechten mit einem Stuhl auf einen bereits verletzt am Boden liegenden Demonstranten habe schlagen wollen, hätte ein anwesender Zivilbeamter der Polizei zwei "Signalschüsse" abgeben müssen.
Außer den genannten NPD-Funktionären haben sich weitere an der Gewalt beteiligt. Gegen sie ermittelt die Staatsanwaltschaft Itzehoe wegen "gefährlicher Körperverletzung".
Die NPD kandidiert für die am 20. Februar angesetzten Landtagswahlen in Schleswig-Holstein auch mit vorbestraften Kandidaten. Auf Listenplatz Nummer 6 steht Peter von der Born, mehrfach vorbestraft u.a. wegen Körperverletzung. Als Direktkandidat im Wahlkreis Lauenburg Nord kandidiert Heino Förster, 1993 zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt wegen versuchten Mordes an Asylbewerbern.
Scheint ja alles zu stimmen, aber ... man lese den Polizeibericht zum Vorgang ... und es ist nicht mehr ganz so einseitig (vor allem qualifizierter):
http://www.presseportal.de/polizeipress ... &keygroup=
POL-IZ: Steinburg: Ausschreitungen bei NPD Wahlveranstaltung
04.12.2004 - 18:48 Uhr
Itzehoe (ots) - Bei einer Wahlkampfauftaktveranstaltung der NPD in
einem Lokal in Steinburg, Kreis Steinburg, kam es am 4. Dezember,
gegen 15 Uhr zu Auseinandersetzungen mit Angehörigen der "Linken
Szene".
Um den Veranstaltungsort möglichst nicht bekanntwerden zu lassen,
wurde das Lokal, in Absprache mit dem Veranstalter, lediglich durch
einige zivile Beamte direkt bewacht.
Etwa gegen 15 Uhr tauchten dann plötzlich etwa 50 teilweise
vermummte Personen vor dem Lokal auf und begannen Steine und Flaschen
gegen das Veranstaltungsgebäude zu werfen. Während in der Nähe
gelagerte größere Polizeieinheiten auf dem Weg waren, stürmten nun
etliche der insgesamt etwa 80 Veranstaltungsteilnehmer mit Stühlen
und Tabletts bewaffnet aus dem Lokal und stürzten sich auf die
vermummte Gruppe. Es kam zu einer Schlägerei. Die zunächst
zahlenmäßig stark unterlegenen zivilen Polizeibeamten konnten die
Massenschlägerei nicht unterbinden. Erst nachdem ein Beamter zwei
Signalschüsse aus seiner Dienstpistole abgab, ließen die Parteien
voneinander ab und wurden dann von den eintreffenden Polizeibeamten
in Gewahrsam genommen.
Nach einer Überprüfung konnten die Veranstaltungsteilnehmer wieder
in das Lokal zurück. 47 Angehörige der linken Szene wurden zunächst
vor Ort festgehalten und anschließend den Gewahrsamszellen der
Polizei in Itzehoe und Elmshorn zugeführt.
Nach Beendigung der Veranstaltung gegen 18 Uhr wurden die Personen
wieder entlassen.
Bei den Auseinandersetzungen wurde eine Scheibe des Lokals sowie
einige Fahrzeuge der Veranstaltungsteilnehmer beschädigt.
Verletzte, behandlungsbedürftige Personen waren nicht zu verzeichnen.
Entsprechende Anzeigen wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung
- auch gegen einige Veranstaltungsteilnehmer - werden gefertigt.
ots-Originaltext: Polizei Itzehoe
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Da liest sich alles schon etwas anders ... vor allem sind da wirklich Fakten zu lesen z. B. Zitat Panorama: ... weit über 100 NPDler ... und das Zitat des Polizeiberichtes: ... insgesamt etwa 80 Veranstaltungsteilnehmer .... Von den restlichen verfälschten Aussagen braucht man wohl nichts zu schreiben (Kann ja jeder selber nachlesen). Jedenfalls ist es ein Witz, daß "zufällig" ein Fernseh-Team vor Ort war und die Polizei nicht in der Lage war diesen Vorgang im Vorfeld zu unterbinden (Wieso hatte man nicht schon vorher Signalschüsse abgegeben?). Das sich die Tagungsteilnehmer (da kein Schutz durch die Polizei erfolgte) selber verteidigten (Welche Art der Reaktion hatten die Vermummten (Vermummungsverbot?) denn erwartet) war wohl abzusehen, aber dies scheint wohl auch bezweckt worden zu sein.
Zum Abschluss was ganz wichtiges: Ich bin weder Sympathisant noch Wähler der Partei und ich habe es auch nicht vor zu werden. Nur solche Dilletetantenberichte (in der Tradition von Frontal21) gehen mir gewaltig auf den Zeiger. Das ist keine neutrale Pressearbeit, sondern Meinungsmache und einseitige Berichterstattung.
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http://www.ndrtv.de/panorama/archiv/2005/0106/npd.html
Steinburg, Anfang Dezember: weit über 100 NPDler sind zum Auftakt des Landtagswahlkampfes Schleswig-Holstein gekommen. Vor ihrem Versammlungslokal ziehen Gegendemonstranten auf und beginnen mit Steinen und Flaschen zu werfen. NPD-Funktionäre werfen zurück, doch dabei bleibt es nicht. Als sie offenbar erkennen, dass sie in der überwältigenden Überzahl sind, beginnen sie vor laufender Kamera einen gnadenlosen Angriff auf die inzwischen fliehenden Demonstranten. Auch Landtagskandidat Ingo Stawitz und zwei NPD-Bundesvorstandsmitglieder beteiligen sich an der Gewalt. Auf wehrlose, verletzt am Boden liegende Demonstranten wird weiter eingeprügelt, schließlich müssen anwesende Zivilbeamte der Polizei zwei scharfe Schüsse abgeben, damit die NPDler von ihren Opfern ablassen.
Die NPD kandidiert für die am 20. Februar angesetzten Landtagswahlen in Schleswig-Holstein, auch mit vorbestraften Kandidaten. Auf Listenplatz Nummer 6 steht Peter von der Born, mehrfach vorbestraft u.a. wegen Körperverletzung. Als Direktkandidat im Wahlkreis Lauenburg Nord kandidiert Heino Förster, 1993 zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt wegen versuchten Mordes an Asylbewerbern.
Liest sich fast schon wie eine klare Sache. Die bösen Buben sind die man immer vermutet. Hier noch die Presseerklärung von Panorama.
http://www.ndrtv.de/panorama/archiv/200 ... resse.html
Staatsanwaltschaft Itzehoe ermittelt gegen Funktionsträger der NPD Schleswig-Holstein Fernsehaufnahmen belegen auch Körperverletzung durch Bundesvorstandsmitglieder
Aufnahmen von PANORAMA und dem NDR Schleswig-Holstein-Magazin zeigen den NPD-Landtagskandidaten Ingo Stawitz beim Steinewerfen. Unmittelbar vorausgegangen war eine Demonstration gegen die NPD-Auftaktveranstaltung zum Schleswig-Holstein-Wahlkampf am 4. Dezember 2004 in Steinburg bei Itzehoe. Nachdem Demonstranten das Versammlungslokal mit Steinen beworfen hatten, erwidert außer Stawitz auch Manfred Börm diese Würfe. Börm ist Mitglied im Bundesvorstand der NPD.
Obwohl die Demonstranten daraufhin fliehen, setzen NPD-Funktionäre nach und verprügeln die Fliehenden. Filmisch dokumentiert ist auch, wie Stefan Köster, ein weiteres Mitglied des NPD-Bundesvorstands, auf eine am Boden liegende Frau eintritt.
Der Einsatzleiter der Polizei, Uwe Kleinig, zeigt sich in PANORAMA "schockiert" von der Gewalt der Rechten, die "deutlich stärker" gewesen sei als die der Linken, von denen es "keine Gegenwehr" gegeben habe. Als einer der Rechten mit einem Stuhl auf einen bereits verletzt am Boden liegenden Demonstranten habe schlagen wollen, hätte ein anwesender Zivilbeamter der Polizei zwei "Signalschüsse" abgeben müssen.
Außer den genannten NPD-Funktionären haben sich weitere an der Gewalt beteiligt. Gegen sie ermittelt die Staatsanwaltschaft Itzehoe wegen "gefährlicher Körperverletzung".
Die NPD kandidiert für die am 20. Februar angesetzten Landtagswahlen in Schleswig-Holstein auch mit vorbestraften Kandidaten. Auf Listenplatz Nummer 6 steht Peter von der Born, mehrfach vorbestraft u.a. wegen Körperverletzung. Als Direktkandidat im Wahlkreis Lauenburg Nord kandidiert Heino Förster, 1993 zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt wegen versuchten Mordes an Asylbewerbern.
Scheint ja alles zu stimmen, aber ... man lese den Polizeibericht zum Vorgang ... und es ist nicht mehr ganz so einseitig (vor allem qualifizierter):
http://www.presseportal.de/polizeipress ... &keygroup=
POL-IZ: Steinburg: Ausschreitungen bei NPD Wahlveranstaltung
04.12.2004 - 18:48 Uhr
Itzehoe (ots) - Bei einer Wahlkampfauftaktveranstaltung der NPD in
einem Lokal in Steinburg, Kreis Steinburg, kam es am 4. Dezember,
gegen 15 Uhr zu Auseinandersetzungen mit Angehörigen der "Linken
Szene".
Um den Veranstaltungsort möglichst nicht bekanntwerden zu lassen,
wurde das Lokal, in Absprache mit dem Veranstalter, lediglich durch
einige zivile Beamte direkt bewacht.
Etwa gegen 15 Uhr tauchten dann plötzlich etwa 50 teilweise
vermummte Personen vor dem Lokal auf und begannen Steine und Flaschen
gegen das Veranstaltungsgebäude zu werfen. Während in der Nähe
gelagerte größere Polizeieinheiten auf dem Weg waren, stürmten nun
etliche der insgesamt etwa 80 Veranstaltungsteilnehmer mit Stühlen
und Tabletts bewaffnet aus dem Lokal und stürzten sich auf die
vermummte Gruppe. Es kam zu einer Schlägerei. Die zunächst
zahlenmäßig stark unterlegenen zivilen Polizeibeamten konnten die
Massenschlägerei nicht unterbinden. Erst nachdem ein Beamter zwei
Signalschüsse aus seiner Dienstpistole abgab, ließen die Parteien
voneinander ab und wurden dann von den eintreffenden Polizeibeamten
in Gewahrsam genommen.
Nach einer Überprüfung konnten die Veranstaltungsteilnehmer wieder
in das Lokal zurück. 47 Angehörige der linken Szene wurden zunächst
vor Ort festgehalten und anschließend den Gewahrsamszellen der
Polizei in Itzehoe und Elmshorn zugeführt.
Nach Beendigung der Veranstaltung gegen 18 Uhr wurden die Personen
wieder entlassen.
Bei den Auseinandersetzungen wurde eine Scheibe des Lokals sowie
einige Fahrzeuge der Veranstaltungsteilnehmer beschädigt.
Verletzte, behandlungsbedürftige Personen waren nicht zu verzeichnen.
Entsprechende Anzeigen wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung
- auch gegen einige Veranstaltungsteilnehmer - werden gefertigt.
ots-Originaltext: Polizei Itzehoe
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Da liest sich alles schon etwas anders ... vor allem sind da wirklich Fakten zu lesen z. B. Zitat Panorama: ... weit über 100 NPDler ... und das Zitat des Polizeiberichtes: ... insgesamt etwa 80 Veranstaltungsteilnehmer .... Von den restlichen verfälschten Aussagen braucht man wohl nichts zu schreiben (Kann ja jeder selber nachlesen). Jedenfalls ist es ein Witz, daß "zufällig" ein Fernseh-Team vor Ort war und die Polizei nicht in der Lage war diesen Vorgang im Vorfeld zu unterbinden (Wieso hatte man nicht schon vorher Signalschüsse abgegeben?). Das sich die Tagungsteilnehmer (da kein Schutz durch die Polizei erfolgte) selber verteidigten (Welche Art der Reaktion hatten die Vermummten (Vermummungsverbot?) denn erwartet) war wohl abzusehen, aber dies scheint wohl auch bezweckt worden zu sein.
Zum Abschluss was ganz wichtiges: Ich bin weder Sympathisant noch Wähler der Partei und ich habe es auch nicht vor zu werden. Nur solche Dilletetantenberichte (in der Tradition von Frontal21) gehen mir gewaltig auf den Zeiger. Das ist keine neutrale Pressearbeit, sondern Meinungsmache und einseitige Berichterstattung.