Verfasst: Sa 1. Nov 2003, 01:07
OK, in dem Punkt gebe ich Dir auch Recht
Wolfenstein ciTy - Rtcw Community, Forum Downloads Infos und vieles mehr ....
https://rtcw-city.de/
Zu Zyklon-B, und der Anzahl der damit auf grauenhafteste Weise zu Tode gebrachten Menschen in Ausschwitz:Eine Tochterfirma von Degussa hatte von 1941-1944 das Zyklon B geliefert, mit dem in Auschwitz bis zu einer Million Menschen vergast wurden.
dpa - Meldung vom 02.11.2003 17:46 Uhr:Druck auf Hohmann wächst
Berlin (dpa) - CDU-Partei- und Fraktionschefin Angela Merkel zieht erste Konsequenzen aus der Antisemitismus-Affäre um den Abgeordneten Martin Hohmann. Merkel will ihm den Posten als Berichterstatter im Innenausschuss für die Entschädigung der Zwangsarbeiter entziehen. Darüber hinaus gebe es derzeit jedoch keine Festlegungen, sagte eine Fraktionssprecherin am Sonntag in Berlin.
Die Personalie Hohmann ist an diesem Montag auch Thema in den Partei- und Fraktionsgremien. Für einen Teil seiner umstrittenen Rede hatte sich Hohmann am Samstag aus der Partei entschuldigt. Die Grünen bestehen jedoch weiter auf einem Ausschluss Hohmanns.
Auch in der Union gab es Stimmen für einen solchen Schritt.
Merkel unterstütze grundsätzlich die strikte Auffassung ihres Fraktionsvizes Wolfgang Bosbach, hieß es in Unions-Kreisen. Dieser hatte der «Bild am Sonntag» gesagt: «Ganz gleich, wie sich Martin Hohmann äußert: Diese Position (als Berichterstatter) muss er sofort aufgeben. Wenn er weiter so stur bleibt, dann muss er mit weiteren Konsequenzen rechnen. Dann schließt er sich selbst aus der Fraktionsgemeinschaft aus.»
Hohmann hatte in seiner Entschuldigung erklärt: «Es war nicht meine Absicht, die Einzigartigkeit des Holocausts zu leugnen. Es war nicht meine Absicht, die Juden als Tätervolk zu bezeichnen. Wenn gleichwohl ein anderer Eindruck entstanden ist, entschuldige ich mich dafür ganz ausdrücklich und bedauere es, wenn ich dadurch Gefühle verletzt habe.»
Der Geschäftsführer der Grünen-Fraktion, Volker Beck, blieb bei seiner Forderung, dass sich die CDU von ihrem Abgeordneten trennen müsse. Er sagte der dpa, Hohmann müsse sich für den gesamten Inhalt der Rede entschuldigen. Die Gleichsetzung von «Bolschewiken» und Juden - Standard-Stereotyp der nationalsozialistischen Propaganda - stehe immer noch im Raum. Hinzu komme, dass Hohmann mehrfach durch Minderheitenfeindlichkeiten und extremen Nationalismus aufgefallen sei. «Er hat kaum Gelegenheiten ausgelassen, andere zu diffamieren.»
Der Zentralrat der Juden prüft eine Klage wegen Volksverhetzung.
Der CDU-Abgeordnete Uwe Schummer forderte den Ausschluss Hohmanns. «Wenn das Hohmanns Denke ist, hat er weder in der CDU noch in der Unionsfraktion etwas zu suchen», sagte Schummer dem «Kölner Stadt- Anzeiger» (Montag). Seine Fraktionskollegin Ursula Heinen sagte dem Blatt: «Die Rede war klar antisemitisch. Ich habe Probleme, mit so jemandem in einer Fraktion zu sitzen.» Das CDU-Präsidiumsmitglied Hermann-Josef Arentz forderte in der «Mitteldeutschen Zeitung» wie der frühere CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz ein Parteiordnungsverfahren gegen Hohmann.
Vor seiner Entschuldigung hatte dieser seine Äußerungen über die Juden als «Tätervolk» mehrfach verteidigt. «Ich bin bei der Wahrheit geblieben», sagte er der «Fuldaer Zeitung». Er habe in der Rede «genau das Gegenteil» von dem ausgeführt, was ihm vorgeworfen werde. Weder die Deutschen noch die Juden seien ein Tätervolk, habe er gesagt.
«Hätte in der Berichterstattung nicht der Kernsatz meiner Rede gefehlt, wäre es zu dem Erregungszustand wohl nicht gekommen.»
Bis vor kurzem sei ihm das Ausmaß der Vernichtung anderen Lebens durch Juden unbewusst gewesen, ergänzte er in dem Gespräch mit der Zeitung.
Er habe diese Thematik nicht aufgegriffen, um die Schuld der Deutschen zu schmälern.
Die Hessen-SPD hatte am Samstag von der Landes-CDU ein entschiedenes Vorgehen gegen Hohmann verlangt. Das Schweigen von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) sei unerträglich, kritisierte der Generalsekretär der Landes-SPD, Norbert Schmitt, in Wiesbaden.
Koch sei in der Pflicht, einen Parteiausschluss einzuleiten.
Hohmann hatte bei seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober in seinem Heimatort Neuhof bei Fulda gesagt, vor allem jüdisch-stämmige Bolschewisten seien für die Verbrechen während der kommunistischen Revolution in Russland verantwortlich. «Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv.
Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als Tätervolk bezeichnen.»
Zentralrat der Juden fordert Fraktionsausschluss für Hohmann
Düsseldorf (dpa) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat den Ausschluss des CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann aus der Unionsfraktion verlangt. Zugleich kündigte das Zentralrats-Präsidium in Düsseldorf eine Strafanzeige wegen Hohmanns antisemitischer Äußerungen an. Fraktionschefin Angela Merkel will ihm den Posten als Berichterstatter für die Zwangsarbeiter-Entschädigung abnehmen, so eine Sprecherin. Weitere Entscheidungen seien noch nicht gefallen.
Hohmann hatte in einer Rede von Juden als «Tätervolk» gesprochen.
Am Interessantesten finde ich dabei, die jeweils letzten Sätze in den jeweiligen Abschnitts-Zitaten.Trotz Entschuldigung: Hohmann weiter unter Druck
Hamburg (dpa/WEB.DE) - Dem CDU-Abgeordneten Martin Hohmann weht wegen seiner umstrittenen antisemitischen Äußerungen nun aus den eigenen Reihen ein scharfer Wind entgegen, trotz seiner Entschuldigung.
CDU-Chefin Angela Merkel will laut Angaben der 'Bild am Sonntag' Hohmann morgen im Präsidium zur Rede stellen.
Sie will angeblich, dass Hohmann die Fraktion verlässt.
Als erste Konsequenz aus der Antisemitismus-Affäre will die CDU-Partei- und Fraktionschefin Merkel Martin Hohmann den Posten als Berichterstatter im Innenausschuss für die Entschädigung der Zwangsarbeiter entziehen.
Das umstrittene Zitat des CDU-Politikers aus seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit:
"Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als Tätervolk bezeichnen. Das mag erschreckend klingen.
Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet."
Wortlaut: Auszüge aus der Hohmann-Rede
Frankfurt (dpa) - Der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann hat mit seiner Rede zum Nationalfeiertag am 3. Oktober eine Welle der Entrüstung ausgelöst. dpa dokumentiert Auszüge aus der Rede. Der Text war auf der Internetseite der CDU im osthessischen Neuhof veröffentlicht.
«Das deutsche Volk hat nach den Verbrechen der Hitlerzeit sich in einer einzigartigen, schonungslosen Weise mit diesen beschäftigt, um Vergebung gebeten und im Rahmen des Möglichen eine milliardenschwere Wiedergutmachung geleistet, vor allem gegenüber den Juden. (...)
Auf diesem Hintergrund stelle ich die provozierende Frage: Gibt es auch beim jüdischen Volk, das wir ausschließlich in der Opferrolle wahrnehmen, eine dunkle Seite in der neueren Geschichte oder waren Juden ausschließlich die Opfer, die Leidtragenden? (...)
Wir haben (...) gesehen, wie stark und nachhaltig Juden die revolutionäre Bewegung in Russland und mitteleuropäischen Staaten geprägt haben. Das hat auch den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson 1919 zu der Einschätzung gebracht, die bolschewistische Bewegung sei "jüdisch geführt". Mit einer gewissen Berechtigung könnte man im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der "Täterschaft" der Juden fragen.
Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als "Tätervolk" bezeichnen. Das mag erschreckend klingen.
Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet. (...)
Wir müssen genauer hinschauen. Die Juden, die sich dem Bolschewismus und der Revolution verschrieben hatten, hatten zuvor ihre religiösen Bindungen gekappt. Sie waren nach Herkunft und Erziehung Juden, von ihrer Weltanschauung her aber meist glühende Hasser jeglicher Religion.
Ähnliches galt für die Nationalsozialisten. Die meisten von ihnen entstammten einem christlichen Elternhaus. Sie hatten aber ihre Religion abgelegt und waren zu Feinden der christlichen und der jüdischen Religion geworden. Verbindendes Element des Bolschewismus und des Nationalsozialismus war also die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit.
Daher sind weder "die Deutschen", noch "die Juden" ein Tätervolk. Mit vollem Recht aber kann man sagen:
Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts. (...)»
© dpa - Meldung vom 04.11.2003 15:51 Uhr
Günzel im Wortlaut: «Eine ausgezeichnete Ansprache»
Berlin (dpa) - Der bisherige Chef des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr (KSK), Brigadegeneral Reinhard Günzel, hat sich in einem Brief für den Vortrag des CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann vom 3. Oktober «sehr herzlich» bedankt. Wie dpa erfuhr, hatte Hohmann seine Rede zum Jahrestag der Deutschen Einheit, die später als antisemitisch kritisiert wurde, an den General geschickt.
In dem Antwortbrief des Generals, den Hohmann dem ZDF-Magazin «Frontal 21» präsentierte, heißt es nach Darstellung des Senders unter anderem:
«Für Ihren Vortrag zum Nationalfeiertag bedanke ich mich sehr herzlich. Eine ausgezeichnete Ansprache - wenn ich mir dieses Urteil erlauben darf -, wie man sie mit diesem Mut zur Wahrheit und Klarheit in unserem Land nur noch sehr selten hört und liest.
Und auch, wenn sich all diejenigen, die sich dieser Auffassung anschließen oder sie gar laut und deutlich artikulieren, von unserer veröffentlichten Meinung sofort in die rechtsradikale Ecke gestellt werden, können Sie sicher sein, dass Sie mit diesen Gedanken der Mehrheit unseres Volkes eindeutig aus der Seele sprechen.
Ich hoffe, dass Sie sich durch Anwürfe aus dem vorwiegend linken Lager nicht beirren lassen und mutig weiterhin Kurs halten.»
© dpa - Meldung vom 04.11.2003 15:51 Uhr
Der Nächste bitte...Analyse: Kurzer Prozess im Bendlerblock
Berlin (dpa) - Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) machte kurzen Prozess. Nicht länger als zweieinhalb Stunden dauerte es, bis im Bendlerblock an der Stauffenbergstraße entschieden war: Brigadegeneral Reinhard Günzel (59), Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK), muss gehen.
Wenig später trat Struck vor die Journalisten und beschied: «Es handelt sich um einen einzelnen verwirrten General, der einem noch verwirrteren CDU-Abgeordneten aufgesessen ist.»
Die harten Worte illustrieren das Entsetzen, das die politischen und militärischen Verantwortlichen ergriff, als ihnen klar wurde, dass die Affäre um den CDU-Abgeordneten Martin Hohmann plötzlich auf einen der prominentesten Generale Deutschlands übergeschwappt war. Hohmann, der in seiner umstrittenen Rede zum 3. Oktober über die «dunklen Flecken» in der Geschichte des jüdischen Volkes schwadroniert und vom «Tätervolk» gesprochen hatte, hatte seine Rede dem General geschickt. Und der hatte sich ganz begeistert gezeigt: «Eine ausgezeichnete Ansprache - wenn ich mir dieses Urteil erlauben darf - wie man sie mit diesem Mut zur Wahrheit und Klarheit in unserem Land nur noch selten hört und liest.» Hohmann war es, der dieses Lob bekannt machte, als er selbst unter Druck geriet - und damit den Sturz seines Gesinnungsgenossen Günzel einleitete.
Fallschirmjäger Günzel, zu dessen Hobbies laut «Handbuch der Bundeswehr» Geschichte gehört, hat nicht zum ersten Mal mangelndes Gespür fürs Politische erkennen lassen. Im November 2001, ein Jahr nach seiner Ernennung zum Chef des Elite-Kommandos Spezialkräfte, erregte er den Unwillen von Struck-Vorgänger Rudolf Scharping. Damals hatte er in einem Interview gesagt, beim Versuch, den Terrorplaner Osama Bin Laden festzunehmen, könne es ein «Blutbad» geben und von einer veränderten Risikobereitschaft der Politiker gesprochen: «Wenn es künftig darum geht, das Leben von Tausenden zu retten, wird wohl eher der Tod von speziell zur Terrorismusbekämpfung ausgebildeten Soldaten in Kauf genommen.» Scharping sprach damals von einem «fahrlässigen Interview» Günzels.
Strucks Berater waren sich bei Durchsicht der Hohmann-Rede und des Günzel-Briefs rasch einig, dass der Einstweilige Ruhestand die einzige mögliche Antwort war. Denn zwar gilt das Grundgesetz mit der Garantie der Meinungsfreiheit grundsätzlich für alle - Soldaten müssen jedoch eine ganze Reihe von Einschränkungen durch das Soldatengesetz hinnehmen, solange sie im aktiven Dienst sind. Unter anderem gibt es die Pflicht, für den verfassungsmäßigen Auftrag der Bundeswehr einzutreten, die demokratische Grundordnung anzuerkennen und zu schützen, sich bei Äußerungen zurückzuhalten und die Gehorsambereitschaft der Untergebenen nicht zu beeinträchtigen und beispielsweise auch das Ansehen der Bundeswehr in der Öffentlichkeit nicht zu schädigen.
Strucks rasches Handeln wird in Berlin als deutlicher Hinweis gesehen, dass die Bundesregierung entschlossen ist, den Primat der Politik in den Streitkräften durchzusetzen. Und dass vor allem kein Anschein entstehen soll, als gebe es eine Nähe zwischen Bundeswehr und rechter oder gar antisemitischer Gesinnung. Vor allem nicht zu Zeiten, in denen die Bundeswehr zunehmend im Ausland die deutsche Flagge zeigt. Günzel wird künftig viel Zeit für sein Hobby Geschichte haben. Am kommenden Montag sollte er vor der Deutschen Atlantischen Gesellschaft in Mainz zum Thema «Kommando Spezialkräfte im Einsatz» sprechen.
Nun hat er wohl den Abend frei.
© dpa - Meldung vom 04.11.2003 16:08 Uhr
Nach dieser Doku-Serie, ein (üblicher) Kommentar von Frontal 21 dazu... und natürlich mehr zum "Fall: Hohmann"04.11.2003 20:15 Uhr (Dauer 45 min)
ZDF
Die Gefangenen
Zwischen Tod und Liebe
Doku-Reihe, Deutschland 2003
Autor: Film von Ricarda Schlosshan und Annette Tewes
Wer im Westen in Gefangenschaft kommt, kann froh sein, hieß es unter deutschen Soldaten. Doch bei Kriegsende änderte sich die Lage. Millionen deutsche Gefangene befanden sich im Machtbereich der US-Armee. In Anbetracht der riesigen Zahl befahl die amerikanische Militärführung den Bau von fast 20 Lagern entlang des Rheins. "Ende April erreichten wir das Rheintal, da sah ich sie; Gefangene soweit das Auge reichte. Eine große, feldgraue Masse", so der ehemalige Wehrmachtsangehörige Julius Oppermann. Die so genannten "Rheinwiesenlager" gerieten zur Hölle. Hinter eilig errichteten Stacheldrahtverhauen vegetierten Hundertausende: Landser, Kriegsversehrte, Volkssturmmänner, Hitlerjungen und Frauen auf freiem Feld - anfangs ohne Zelte, ohne sanitäre Anlagen.
Hier sollten sie die schlimmsten Monate ihres Lebens verbringen, mehr als 5000 starben.
"Spiegel forderte... die Partei xy auf, sich von .... zu trennen"Spiegel lobt Struck für Entlassung Günzels
Berlin (dpa) - Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, hat die Entlassung des Brigadegenerals Reinhard Günzel begrüßt. In der «Welt» lobte er Verteidigungsminister Peter Struck für diesen Schritt.
Günzel hatte die antisemitischen Thesen des CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann unterstützt.
Spiegel forderte die CDU auf, sich an Struck ein Beispiel zu nehmen und sich von Hohmann zu trennen.
Günzel erhält heute von Bundespräsident Johannes Rau seine Entlassungsurkunde.
dpa - Meldung vom 05.11.2003 06:46 Uhr
Ein - wie ich finde - zwar (irgend-wo) amüsanter, dafür aber im Kern, eine ebenso völlig korrekter Sicht der Dinge.Eisenman: Gelassenheit im Umgang mit der Geschichte
Berlin (dpa) - Nach dem erneuten Wirbel um das Holocaust-Mahnmal hat der amerikanische Architekt Peter Eisenman Gelassenheit im Umgang mit der Geschichte gefordert. «Die Deutschen sollten sich nicht laufend durch ihre Vergangenheit lähmen lassen», sagte Eisenman der «Berliner Morgenpost».
Das Chemieunternehmen Degussa habe seinen Preis gezahlt.
Deshalb sollte weder Degussa noch eine ihrer Tochterfirmen vom Bau des Mahnmals in Berlin ausgeschlossen werden.
Die Forderung nach einem Baustopp angesichts der Entdeckung, dass ein Betonverflüssiger einer Degussa-Tochter beim Fundament verwendet worden sei, halte er für «schockierend». Dies würde bedeuten, dass niemand einen Mercedes fahren oder ein Konto bei der Deutschen Bank unterhalten dürfe. Diese Firmen hätten während des Nationalsozialismus schließlich auch eine gewisse Rolle gespielt. Interessant sei in diesem Zusammenhang, dass gerade diejenigen, die nun «am lautesten einen Baustopp fordern, selbst einen Mercedes fahren», sagte Eisenman.
dpa - Meldung vom 05.11.2003 18:20 Uhr