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Lt. John Romero (damals Teil von id-Software) plante man um Weihnachten 1991 die Spieleausrichtung zu verändern. Nach "Commander Keen 4+5" sollte es diesmal etwas düsterer zur Sache gehen. Den Namen hatte man schon gefunden. Es handelte sich dabei um "Wolfenstein". Im neuen Projekt sollte es sich um einen Mix aus Aktion- und Taktikspiel gegen Nazis handeln.
Der damalige Chefprogrammierer John Carmack entwickelte innerhalb einer Woche das Grundgerüst für die Engine, was lt. Romero (zusammen mit Tom Hall) die Möglichkeit der Erstellung von neuen Leveln erst ermöglichte. Man setzte dabei weitgehend auf die gleichen Editoren wie bei Commander Keen.
Dabei fand man heraus, dass eine Verlagerung auf schnelle Aktion mit entsprechenden Gewalteffekten mehr Spaß machte. John Romero sieht dies als eine Geburtsstunde des Ego-Shooters bzw. des Speedruns.
Die Entwicklung von "Wolfenstein-3D" dauerte auch nur einige Monate. Es wäre evtl. noch etwas schneller gelaufen, wenn man sich nicht auch mit dem Übernahme-Angebot von Sierra-On-Line hätte auseinander setzen müssen. Es war eine Summe von 250.000 Dollar im Gespräch. Sierra-On-Line zeigten wenig Interesse am "Wolfenstein"-Spiel. Romero forderte eine Vorauszahlung von 100.000 Dollar. Dieser Betrag wurde abgelehnt, damit war die Übernahme vom Tisch.
Nun fehlte zum Abschluss des Spieles nur noch der Spiele-Titel. Die Rechte am Namen "Wolfenstein" hielt zu diesen Zeitpunkt die Firma "Muse Software", welche 1981 das erste Spiel der Spielereihe (Castle Wolfenstein) veröffentlicht hatten. Lt. Romero diskutierte man damals firmenintern lange über Namenalternativen.
Der damals neu angestellte Firmenmanager von Id-Software Jay Wilbur schaffte es damals mit viel Aufwand (Internet gab es damals ja noch nicht) die Namens- und Markenrechte an "Wolfenstein" für 4.000 Dollar abzukaufen. Heutzutage müsste man für so eine bekannte Marke sicherlich ein paar Nullen hinten dran hängen.
Versteckte Extras wurden erst nach längerer Diskussion mit John Carmack integriert. Damit waren Push Doors (verschiebbare Wände u. ä.) für das Level-Design verfügbar. Qualitätskontrollen liefen damals auch etwas anders ab. Bugs wurden sofort gefixt und man hatte damit die verschiedenen Level relativ schnell fertig.
Am 05.Mai 1992 wurde die erste Episode als Shareware kostenlos vertrieben. Die restlichen Episoden wurden in den folgenden Wochen fertig gestellt. Am 15. Juni 1992 wurde "Wolfenstein-3D" als komplettes Spiel veröffentlicht und machte innerhalb eines Monats 1 Million Dollar Umsatz.
Das id-Software mit "Wolfenstein-3D" aufgrund der benutzten Symbole in Deutschland Probleme bekommen würde, hatte im Unternehmen damals keinen Interessiert. Sie seien damals einfach junge Spiele-Fans gewesen, welche Spaß haben und Geld verdienen wollten.
In Deutschland wurde das Spiel "Wolfenstein-3D" aufgrund der Symbole relativ schnell verboten und erst im Jahre 2019 wurde das Verbot aufgehoben.
Quelle: Golem.de